Pinker als andere Weihnachtsmärkte: Kölns "Christmas Avenue" findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt (Bild: flickr / symonmreynolds / by 2.)
Bei einem Angriff am Mittwochabend wurde ein Mitveranstalter der Kölner "Christmas Avenue" schwer verletzt.
Noch ist unklar, ob es sich um einen homophoben Angriff oder eine persönliche Racheaktion handelte: Am Mittwochabend wurde ein Mitveranstalter von Kölns schwul-lesbischem Weihnachtsmarkt "Christmas Avenue" bei einer brutalen Attacke schwer verletzt.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Veranstalter gegen 22:30 Uhr direkt zwischen der Bühne und einem Glühweinstand, in der Nähe des Eingangs der Tiefgarage der Sparkasse KölnBonn. Die angreifende Person kam von hinten und schlug dem Opfer gezielt mit einem Gegenstand, vermutlich einem Schlagring, auf den Kopf. Der Attackierte sackte zusammen und fiel mit dem Gesicht auf den Asphalt.
Der vermummte Täter flüchtete in Richtung Schaafenstraße. Besucher des Weihnachtsmarkts nahmen zwar die Verfolgung auf, verloren ihn jedoch aus den Augen. "Laut Zeugen trug der flüchtige Täter eine blaue Daunenjacke, Jeans und weiße Turnschuhe", zitiert die Zeitung "Express" einen Polizeisprecher.
Zeugen des Vorfalls gesucht
Mit einem doppelten Kieferbruch, einem angebrochenen Halswirbel und einer schweren Kopfwunde wurde das Opfer in das Krankenhaus der Augustinerinnen eingeliefert. In einem Facebook-Post auf der Seite der "Christmas Avenue" schrieb der Verletzte: "Ich frage mich, ob es das alles wert ist?", als Gefühl gab er "erschöpft und unendlich traurig" an.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt und bittet um sachdienliche Hinweise an jede Dienststelle. Auch die "Christmas Avenue" selbst appelliert an Zeugen, die nähere Angaben zur Tat machen können oder am Mittwochabend etwas Verdächtiges bemerkt haben, sich per Email an info@lekkermann-events.de zu melden.
Kölns schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr zum vierten Mal in der Nähe des Rudolfplatzes statt. Er wurde am 23. November eröffnet und endet am kommenden Mittwoch mit der Wahl des "Mr. Avenue 2015". (cw)
Gibt es denn irgendein konkretes Motiv für eine "Racheaktion", oder ist das nur wieder einer der üblichen rhetorischen Kunstgriffe, die von den "Sicherheitsbehörden" auch bei glasklar rassistischen Angriffen immer ins Feld geführt werden, um das (gesellschaftliche) Problem - zunehmende Gewalt und Terror von Rechts - möglichst kleinzureden?
Eines steht sowieso fest: Wenn es sich um einen homophoben Angriff handelt, wird er hierzulande - wie unzählige solche Angriffe, die Tag für Tag stattfinden - nicht einmal in der Kriminalstatistik als solcher auftauchen. Den Grokodilen, die erst neulich die weitere Unsichtbarmachung homophober Hassverbrechen gesetzlich festgeschrieben haben, sei Dank.