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Weihnachtspredigt
Bischof beklagt Intoleranz gegenüber homophoben Aktivisten

Gregor Maria Hanke streitet gerne gerne gegen Abtreibung, Homo-Ehe und "Gender-Ideologie" (Bild: pde / Christian Klenk)
- 27. Dezember 2015, 09:28h 3 Min.
Gregor Maria Hanke kritisiert, dass der Einsatz für die "christliche Ehe" als Fundamentalismus "diffamiert" werde.
In der modernen Gesellschaft bestehe die Gefahr eines "Fundamentalismus durch eine Art von Toleranzverständnis, das sich gegenüber religiöser Wahrheitserkenntnis und gegenüber religiösen Lebenseinstellungen unduldsam zeigt und damit zur Ideologie wird". Das ist laut einer Zusammenfassung des Bistums eine der Kernaussagen der Weihnachtspredigt des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke.
Der Begriff des Fundamentalismus dürfe nicht als "Sprachwaffe" verwendet werden, "um unliebsame Überzeugungen und religiöse Positionen zu diffamieren", fasst das Bistum die am Weihnachtstag im Eichstätter Dom gehaltene Predigt weiter zusammen.
Es zitiert den Bischof persönlich: "Sind Christen, die, geleitet vom biblisch-christlichen Menschenbild, für die Würde und Unantastbarkeit des ungeborenen Lebens eintreten, die sich für die christliche Ehe und Familie einsetzen, extrem oder gar Fundamentalisten, wenn sie zudem ihr Bekenntnis in der Öffentlichkeit im Rahmen der Spielregeln einer demokratischen Gesellschaft abgeben?"
Homosexualität gegen die "Weisung Gottes"
Der Bischof – der die Frage nicht beantwortet und damit nicht deutlich macht, wo Fundamentalismus anfängt – setzt sich so für religiös motivierten politischen Aktivimus ein und stärkt, ohne sie ausdrücklich beim Namen zu nennen, unter anderem den umstrittenen Bewegungen "Demo für alle" und "Marsch für das Leben" den Rücken. Für den jährlichen Anti-Abtreibungs-Protest in Berlin hatte er schon Grußworte verfasst. Die "Demo für alle" verklärt ihre Straßenproteste gegen LGBT-Rechte selbst immer wieder als Einsatz für Ehe und Familie.
Auch Hanke hatte sich schon mehrfach gegen Abtreibung und ein modernes kirchliches und staatliches Eherecht geäußert. So meinte er bei einer Predigt 2013, die "Gender-Theorie" mit ihren "vielen Geschlechtern" bedrohe das biblische Menschenbild, mit ihrer "Forderung, Homo-Paare gleichberechtigt zur Ehe von Mann und Frau zu behandeln", und der "Forderung nach gesellschaftlichem Schutz der unterschiedlichsten sexuellen Orientierungen, die nach biblischer Überlieferung der Weisung Gottes zuwiderlaufen." Diese "Forderungen der Gender-Bewegung" fänden über internationale Organisationen "Eingang in das Bewusstsein".
Als der Passauer Bischof Stefan Oster im Mai in Kritik geriet, weil er schwulen und lesbischen Paaren zu ihrer "Unzucht" statt einem Segen eine seelsorgerische Begleitung als "gescheiterte Menschen" zugute kommen lassen wollte (queer.de berichtete), gehörte Hanke zu den fünf Bischöfen, die ihm danach den Rücken stärkten: "Deinen Ausführungen zur Lehre über das christliche Menschenbild hinsichtlich seiner Bedeutung (…) für die christliche Ehe schließen wir uns voll und ganz an", schrieben sie in einem Offenen Brief. Die Kirche dürfe nicht die "Angleichung an den Mainstream suchen".
Hanke ist auch Unterzeichner der überkonfessionellen "Salzburger Erklärung". Kirchen dürften die "soziale, begriffliche und rechtliche Gleichstellung von Ehe und homosexuellen Partnerschaften nicht akzeptieren", heißt es darin. "Was nach Gottes Willen verschieden ist, darf vom Menschen nicht als gleich angesehen und behandelt werden." Auch sei "die Christenheit" gegenüber "einer forcierten Gender-Mainstreaming-Agenda zu einem möglichst gemeinsamen und möglichst entschiedenem bekenntnisökumenischen Widerstand aufgerufen", da die "Genderideologie für Ehe, Familie und Gesellschaft zerstörerische Konsequenzen unabsehbaren Ausmaßes" zur Folge habe.
Der Bischof ist zudem Vorsitzender des Vereins "Kirche in Not", dessen Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert mehrfach auf der "Demo für alle" aufgetreten ist und der selbst einen 16-seitigen "Glaubens-Kompass" gegen die "Gender-Ideologie" vertreibt. In dem Büchlein, das der Verein kostenlos verschickt, werden gleichgeschlechtliche Ehen als "Zerstörung der bislang gültigen familiären Ordnung" bewertet und der Begriff "Homophobie" kritisiert als "Totschlag-Argument gegen Andersdenkende, die praktizierte Homosexualität nicht als natürliche Form menschlicher Geschlechtlichkeit anerkennen" (queer.de berichtete). (nb)















die Homohasser verlangen für sich das Recht, ungehindert gegen andere hetzen zu können.
Aber wenn andere das dann kritisieren, ist das plötzlich intolerant.
Das zeigt nur wieder mal die Doppelmoral der Religioten.