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Der Bundestags­abgeordnete Volker Beck gehört unter Rechtsradikalen zu den am meisten gehassten Politikern (Bild: Deutscher Bundestag/Achim Melde)

  • 29. Dezember 2015, 13:03h 79 2 Min.

Der Grünen-Politiker will es nicht länger hinnehmen, dass ihm auf sozialen Netzwerken der Pegida-Bewegung ständig mit Gewalt und Mord gedroht wird.

Der schwule Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat genug: Der innen- und religionspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion hat am Dienstag erklärt, dass er wegen wiederholter Morddrohungen Strafanzeige gegen Pegida gestellt habe. Der 55-Jährige beklagt, Sympathisanten hätte auf der Facebook-Seite der Dresdner Organisation wiederholt zu Gewalt gegen seine Person aufrufen: "Unter einem Beitrag über mich fanden sich in 430 Kommentaren 35 Morddrohungen und Gewaltphantasien, ohne einen Versuch des Widerspruchs oder der Mäßigung durch die Verantwortlichen", erklärte Beck auf seiner Facebook-Seite.

Beck bezeichnete die Pegida-Seite als "braunes Biotop, in dem Hass und Gewalt gegen Andersdenkende frei ausgelebt werden können". Die Bewegung habe eine "Hassspirale" entwickelt, die sich immer schneller drehe: "Die Hemmschwelle sinkt soweit, so dass man selbst mit der Angabe seines Namens, Fotos, Geburtsdatum und Wohnort zu Hass und Gewalt aufrufen kann, da man scheinbar keine Konsequenzen zu fürchten hat."

Straflosigkeit für diese Hetze wirke "wie ein Brandbeschleuniger für ein Hass erfülltes gesellschaftliches Klima". In Becks Strafanzeige an die Berliner Staatsanwaltschaft werden 18 Personen aufgeführt, die dazu aufgerufen hatten, den Grünen-Politiker zu kastrieren oder "durch einen Schächtschnitt" zu töten.

Einsatz für Juden und Muslime

Beck wird nicht nur wegen seiner Homosexualität und seiner Zugehörigkeit zu den Grünen ein Ziel des Hasses. Insbesondere sein Engagement für Juden und Muslime brachte ihm von mehreren Seiten Kritik ein. Beck machte sich in den letzten Jahren unter anderem für das Recht auf Beschneidung stark und setzte sich für Akzeptanz für religiös begründetes Schächten oder das Kopftuch ein. Für diesen Einsatz ist er vergangenen Monat vom Zentralrat der Juden in Deutschland mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet worden (queer.de berichtete).

Bei den seit Oktober 2014 laufenden Pegida-Demonstrationen gehört es zum guten Ton, gegen Schwule und Lesben zu hetzen. So warf Tatjana Festerling, neben Lutz Bachmann eine der führenden Figuren der Rechtsaußen-Organisation, Schwulen und Lesben "Terrorismus" vor (queer.de berichtete). In die Schlagzeilen geriet die Demonstration vor allem, als der homophobe Autor Akif Pirinçci im Oktober mit seiner KZ-Rede die Staatsanwaltschaft Dresden auf den Plan rief (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 29.12.2015, 14:32h
  • Die einzig richtige Entscheidung, der viel mehr folgen müßen.
    Man muß pegida für alle mal in die Schranken weisen.

    Bin gespannt ob und was für Folgen die Strafanzeige hat.
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#2 HeinerAnonym
  • 29.12.2015, 14:33h
  • Richtig so!

    Spätestens wenn es um Gewaltaufrufe oder gar Mordaufrufe geht, ist die Hetze dieses Abschaums nicht mehr zu tolerieren.

    Da darf man nicht mehr länger wegsehen. Das muss endlich auch juristische Konsequenzen haben.

    Gut, dass Volker Beck sich das nicht bieten lässt und sich nicht unterbuttern lässt...
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#3 Homonklin44
  • 29.12.2015, 15:19hTauroa Point
  • Von der Person des Herren bin ich aus diversen Gründen auch kein Fan in dem Sinne, aber was den steten Strom von Drohungen und Beleidigungen auf diesen sozialen Netzwerken angeht, wo jeder halbbelichtete Ork seinen Rotz rein müllen kann, da hat er doch Recht mit. Das muss man sich so nicht bieten lassen, und der Ton von bestimmten Ecken wird da immer unvertarnter und gewaltträchtiger.

    Man kann auch darauf gehen, dass sich da irgendwann die ersten Hohlnüsse zu möglichen Aktionen berufen fühlen, wenn nur die Masse der Hetzer laut genug im Chor auftritt. Sagen können, was man denkt, die eigene Meinung äußern und zu Mord aufrufen, drohen sind doch unterschiedliche Ebenen. Den Unterschied lernt man doch eigentlich im Elternhaus oder an der Schule, so wie den zwischen einem Scherz und Ernst.

    Bin mal gespannt, ob Pegida mit den Justizorganen dann auch nicht redet...
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