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Private Feier
Desmond Tutus Tochter heiratet Partnerin

Tutu (l.) und van Furth sind seit Jahren ein Paar (Bild: Privat)
- 2. Januar 2016, 18:40h 2 Min.
Die Priesterin und Aktivistin Mpho Tutu und die Kinderärztin Marceline van Furth gaben sich in den Niederlanden das Ja-Wort.
Mpho Tutu, eines von vier Kindern des südafrikanischen Nobelpreisträgers Desmond Tutu, hat am Donnerstag in den Niederlanden ihre jahrelange Partnerin geheiratet.
Wie die Familie mitteilte, gaben sich die beiden Frauen bei einer privaten Zeremonie in Oegstgeest das Ja-Wort. Im Mai soll die Ehe zudem in Kapstadt gefeiert werden.
Tutu war 2004 von ihrem Vater zur Priesterin in der episkopalen Kirche geweiht worden und engagiert sich als Aktivistin gegen Armut, Rassismus, Sexismus und Homo- und Transphobie. Sie ist zudem im Vorstand der Global Aids Alliance der Weltgesundheitsorganisation.
Ihre Partnerin Marceline van Furth arbeitet als Professorin für Infektionskrankheiten von Kindern an der Freien Universität Amsterdam. Dort leitet sie auch ein nach Desmond Tutu benanntes Förder- und Austauschprogramm im Bereich Medizin. Beide Frauen sind zum zweiten Mal verheiratet.
Vater setzte sich gegen Homophobie ein

Desmond Tutu kämpfte in seinem ereignisreichen Leben nicht nur gegen die Apartheid an (Bild: Wiki Commons / Elya / CC-BY-SA-3.0)
Desmond Tutu, der sich 2010 teilweise in den Ruhestand verabschiedete, hatte sich auch als Kämpfer für LGBT-Rechte einen Namen gemacht. So hatte der ehemalige anglikanische Erzbischof eine geplante Todesstrafe für Homosexuelle in Uganda kritisiert (queer.de berichtete) oder sich in seiner Heimat für die Ehe-Öffnung für schwule und lesbische Paare stark gemacht, die auch von seiner Kirche unterstützt wurde.
2013 sagte er bei der Vorstellung einer UN-Kampagne, er wolle lieber in die Hölle als in ein homophobes Paradies: "Ich würde mich weigern, einen homophoben Himmel zu betreten. Nein, ich würde sagen: 'Sorry, ich gehe lieber in den anderen Ort'. Ich würde keinen Gott anbeten, der homophob ist" (queer.de berichtete).
In der gleichen Ansprache verglich der heute 84-Jährige den Kampf gegen Homophobie mit dem gegen Apartheid: "Können Sie sich vorstellen, nachdem ich gesagt habe, dass es ungerecht ist, Menschen zu verurteilen für etwas, für das sie nichts können, dass ich dann still bin, wenn Menschen verfolgt werden und Menschen getötet werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung? Ich denke, das ist zutiefst ungerecht wie Rassismus es immer war." (cw)















In den USA heißt diese Kirche Episcopal Church, in Südafrika sind es Anglikaner.
Tutu ist Pastorin der Anglikanischen Kirche von Südafrika.