Bei LGBT-Rechten schlägt Rot-Weiß-Rot Schwarz-Rot-Gold (Bild: jamescridland / flickr / by 2.0)
Bereits vor wenigen Monaten ist Österreich in der Liste der LGBT-freundlichsten Länder Europas an Deutschland vorbeigezogen. Jetzt geht es für die Alpenrepublik erneut aufwärts.
Österreich wird immer mehr zum LGBT-Musterland: In der von der Organisation ILGA Europe erstellten "Rainbow Europe"-Liste, in der anhand von dutzenden Kriterien die rechtliche Lage von LGBT ausgewertet wird, ist die Alpenrepublik auf den elften Platz aufgestiegen und hat sich damit um drei Ränge verbessert. Die Österreicher konnten an Finnland, Island und Frankreich vorbeiziehen.
Grund für die Verbesserung sind zwei Gesetzesänderungen: Zum einen ist am 1. Januar das neue Adoptionsrecht in Kraft getreten, das verpartnerte Homo-Paare mit verheirateten Hetero-Paaren vollständig gleichstellt (queer.de berichtete).
Zum anderen ist zum Jahreswechsel auch ein neu gefasster Volksverhetzungsparagraf in Kraft getreten, der erstmals ausdrücklich "sexuelle Ausrichtung" erwähnt. In Paragraf 283 sind außerdem ein weiteres dutzend Kriterien berücksichtigt, darunter Religion, Behinderung und Alter.
Deutschland verharrt auf Rang 15
Bereits im Laufe des vergangenen Jahres war Österreich an Deutschland vorbeigezogen (queer.de berichtete). Die Bundesrepublik befindet sich derzeit weiterhin auf Rang 15 von 49 Staaten – bislang gibt es hierzulande weder das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare noch eine ausdrückliche Erwähnung im Strafrechtsparagrafen 130, der Volksverhetzung unter Strafe stellt. Vor fünf Jahren hatte Deutschland noch den elften Platz inne.
Die "Rainbow Europe"-Liste wird nach einem festen Schlüssel errechnet, der insgesamt 48 Kriterien berücksichtigt. So fließen Ehe-Gesetze oder Antidiskriminierungsrichtlinien ebenso ein wie die Asylgesetzgebung in Bezug auf LGBT-Flüchtlinge.
An der Spitze der Liste finden sich weiterhin Malta, Großbritannien und Belgien. Die Schweiz liegt auf Rang 32, Liechtenstein auf Rang 37. Die schlechteste Lage für LGBT in Europa herrscht in der Türkei, in Russland und Aserbaidschan. (dk)
ich denke, dass die persönliche lebensqualität insgesamt stärker von anderen faktoren beeinflusst wird, z.b. von der freiheit im öffentlichen raum oder dem klima in den medien.
dass österreich in diesen bereichen besser abschneiden würde als z.b. finnland, das wage ich doch extrem zu bezweifeln.