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Julian Kinzel beim Aufhängen von Wahlplakaten im August letzten Jahres (Bild: DIE LINKE.Schwerin)

  • 6. Januar 2016, 10:03h 65 2 Min.

In Wismar haben offenbar rechtsradikale Täter einen brutalen Anschlag auf einen heterosexuellen Kommunalpolitiker verübt und ihn dabei homophob beschimpft. Das Opfer hatte Glück und trug keine schweren Verletzungen davon.

Am Montag haben drei Täter in der Hansestadt Wismar den 18-jährigen Linkenpolitiker Julian Kinzel mit einem Messer attackiert. Laut einer Pressemitteilung der Linkspartei schlugen die Täter den Schweriner Sprecher der Jugendorganisation Solid und Vorstandsmitglied des linken Kreisverbandes nieder und stachen nach Angaben der behandelnden Ärzte 17 Mal auf ihr Opfer ein. Dabei wurde der heterosexuelle Kommunalpolitiker als "schwule Kommunistensau" und "Zecke" beschimpft.

Die Tat ereignete sich gegen 17 Uhr, als Kinzel im Park am Hauptbahnhof spazierte. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Verbrechen um eine rechtsextremistisch motivierte Tat. Die Täter trugen laut Kinzel Bekleidung von Thor Steinar, einer unter Rechtsradikalen beliebten Marke. Der Staatsschutz ermittelt und sucht noch Zeugen.

Kinzel: "Unsere Antwort auf Hass muss Liebe sein"

Nach der Tat erklärte Kinzel, er habe den Umständen entsprechend Glück gehabt; es seien keine Sehnen verletzt worden und die Ärzte hätten ihn "ordentlich zusammengeflickt". Nur der Arm fühle sich "noch komisch taub an"; mit ihm habe er die meisten Messerangriffe abgewehrt. Die Gegenwehr und das Auftauchen von Passanten hätten Schlimmeres verhindert.

Er werde sich von dem Angriff nicht einschüchtern lassen, so Kinzel weiter: "Vielmehr fühle ich mich in meinem Weg, dem Kampf gegen menschenfeindliche und gewalttätige Ideologien bestätigt und werde mich umso vehementer gegen jede Form von Gewalt stark machen." Kinzel, der mit einem Parteiwagen auch auf CSDs teilnahm und Bilder davon auf Facebook postete, rief dazu auf, auf eine derartige Attacke nicht mit Radikalisierung zu antworten. "Unsere Antwort auf Hass muss Liebe, auf Dummheit Vernunft und auf Gewalt Solidarität sein. Letztendlich sind diese Menschen Opfer ihrer selbst."

Politiker seiner Partei, darunter Dietmar Bartsch, der aus Schwerin stammende Fraktionschef im Bundestag, erklärten nach der Tat, man werde im "Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut nicht nachlassen". Jeder, der auf rechtsextremen Demonstrationen Parteien wie der NPD hinterherlaufe, begünstige als geistiger Brandstifter derartige Taten. Die Politiker forderten, die Täter schnell dingfest zu machen und angemessen zu bestrafen. (cw)

-w-

#1 goddamn liberalAnonym
  • 06.01.2016, 11:12h
  • Wünsche dem tapfernen Antifaschisten Julian Kinzel schnelle und vollständige Genesung!

    Ja.

    Scheitern vor den Anforderungen der Moderne.

    Seit jeher eben auch ein sehr deutsches Problem.
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#2 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 06.01.2016, 11:28h
  • Tja, was is jetzt gefährlicher: Farbbeutel oder Messer?
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#3 media-watchAnonym

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