Premierminister Frank Bainimarama (Bild: Foreign and Commonwealth Office / by 2.0)
Frank Bainimarama, der Premierminister der Fidschi-Inseln, hat am Dienstag Empörung ausgelöst, als er in einem Fernsehinterview die gleichgeschlechtliche Ehe als "Müll" bezeichnete und homosexuellen Paaren empfahl, nach Island zu fliegen und nicht zurückzukehren.
In einer Live-Sendung von FBC-TV antwortete der 61-Jährige auf eine vorher aufgezeichnete Frage zur Ehe-Öffnung von Shamima Ali, der Chefin einer Frauenorganisation: "Sag Shamima Ali, es wird keine gleichgeschlechtliche Ehe auf Fidschi geben". Er fuhr fort, dass es die Ehe für alle "nicht zu ihren Lebzeiten und nicht zu meinen" geben werde.
Der seit 2007 regierende Politiker sagte, dass sich die Antidiskriminierungsrichtlinie der Verfassung nicht auf gleichgeschlechtliche Paare beziehe. Sollte eine Frau dennoch ihre Partnerin heiraten wollen, gebe es eine Lösung: "Geht nach Island und macht es da. Dann bleibt dort", so Bainimarama. "Fidschi braucht diesen Müll nicht."
In der Landesverfassung aus dem Jahr 2013 ist ein ausdrücklicher Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität verankert. Bainimarama hat aber wiederholt erklärt, dass dies nicht bedeute, dass Homo-Paare anerkannt werden würden. Vor zwei Jahren sagte der Methodist etwa, dass eine gleichgeschlechtliche Ehe "gegen den religiösen Glauben" der Bevölkerung verstoßen würde.
Ali bezeichnete in einer ersten Reaktion gegenüber Radio New Zealand die Äußerungen des Premierministers als "extreme Homophobie und eine große Respektlosigkeit" gegenüber Schwulen und Lesben.
Die Republik Fidschi ist ein Inselstaat im Südpazifik von der Größe Sachsens, in dem knapp 900.000 Einwohner wohnen. Das Entwicklungsland, dessen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt etwa so hoch ist wie das Jordaniens oder Namibias, lebt hauptsächlich von Landwirtschaft, Tourismus und Goldabbau. (dk)
Wenn wunderts, wieder ein christlicher verlogener erzreaktionärer menschenhasser.