Mit David Bowie ist am Sonntag einer der einflussreichsten Künstler gestorben. In den Siebzigerjahren hatte er mit einem Coming-out für Schlagzeilen gesorgt.
Der britische Sänger David Bowie ist am Sonntag im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens gestorben. Das wurde am Montagmorgen auf seiner offiziellen Facebook-Seite bekannt gegeben. Ein Pressesprecher bestätigte die Meldung gegenüber britischen Zeitungen.
Demnach ist der Musiker, Schauspieler, Produzent und Maler "nach einem 18 Monate andauernden beherzten Kampf gegen Krebs" friedlich eingeschlafen. Weiter heißt es: Viele werden diesen Verlust teilen, wir bitten aber darum, die Privatsphäre seiner Familie zu respektieren." Über das Krebsleiden war bis zu seinem Tod nichts in die Öffentlichkeit gedrungen.
Erst vergangene Woche hatte Bowie sein neues Album "Blackstar" veröffentlicht. Er galt wegen seines exzentrischen Stils als Chamäleon der Rockmusik und hat in vier Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens mehrere Generationen von Musikern beeinflusst. Insgesamt verkaufte der in bescheidenen Verhältnissen im Londoner Stadtteil Brixton aufgewachsene Künstler 140 Millionen Tonträger.
Zwischen 1976 und 1978 lebte er im Westen des damals geteilten Berlins und nahm dort drei Alben auf ("Berlin-Triologie"). Seine Ost-West-Hymne "Heroes" wurde vier Jahren zum inoffiziellen Hit der Olympischen Sommerspiele in London. Andere große Erfolge waren "Space Oddity", oder die Singles "Let's Dance" und "Ashes to Ashes", die Anfang der Achtziger auch als Musikvideos die Massen in den Bann zog.
Youtube | Die Weltraumballade "Space Oddity" war einer von Bowies einflussreichsten Songs
Coming-out und Coming-in
Bowie hatte zu Beginn seiner Karriere in den späten Sechzigerjahren insbesondere mit seinem androgynen Auftreten für Aufsehen gesorgt. 1972, als er gerade die Figur Ziggy Stardust erschaffen hatte, outete er sich in einem Interview als schwul. Vier Jahre später sagte er in einem Gespräch mit dem "Playboy": "Es ist wahr, ich bin bisexuell." Er habe diese Tatsache auch künstlerisch gut genutzt. Das sei das "beste, was mit je passiert ist". Seine damalige Frau Angela Barnett, mit der er bis 1980 verheiratet war, behauptete später, Bowie habe eine Beziehung mit Mick Jagger gehabt.
Allerdings ruderte der Brite, der 1992 das Model Iman geheiratet hatte, später mit seinen Aussagen zurück. Insbesondere in den Achtzigerjahren, als er sich als Mainstream-Sänger etablierte, beteuerte er seine Heterosexualität. So erklärte er 1983, er sei nur ein "versteckter Heterosexueller" gewesen, und bezeichnete seine Aussagen über Bisexualität als "größten Fehler, den ich gemacht habe". Laut seinem Biografen David Buckley habe er sich vor allem in der queeren Kultur wohl gefühlt, die für ihn ein künstlerisches Ventil gewesen sei.
2004 erinnerte sich Bowie in einem Interview an die Siebzigerjahre: "Zu der Zeit war ich bisexuell, oder zumindest habe ich geglaubt, ich sei es. Vielleicht war ich ja eher versuchssexuell", sagte er (queer.de berichtete). Das Tabu habe ihn gereizt. "Aber nachdem klar war, dass ich heterosexuell bin, war es nur noch ein Experiment, das ich machte." (cw)
Und im Radio haben sie heute dann "Little China Girl" gespielt, er hat so tolle, nein geniale Musik gemacht und die scheiß Radiosender spielen immer nur den 80er Mist.
Ruhe in Frieden David, die Welt ist mit deinem Abgang etwas grauer geworden. :'(