Vielfältig und voll - so präsentierte sich das Bermudadreieck auf Facebook. Nun wirbt man dort für ein Sicherheitskonzept, das die Besucher der Szenekneipen finanzieren sollen.
Eintritt in schwul-lesbische Kneipen an der Schaafenstraße soll es während der "tollen Tage" nur kostenpflichtig geben.
Das Bermudadreieck in Köln, die schwul-lesbische Kneipenszene rund um den Rudolfplatz, wird zu Karneval kostenpflichtig: Wie die Betreiber von Excorner, Exile, Iron, Ixbar, Maxbar, Mumu und Ruhrpott am Dienstag bekannt gaben, will man von Weiberfastnacht bis Rosenmontag im Rahmen eines "verbesserten Sicherheitskonzepts" Gästen nur Einlass in die Kneipen gewähren, wenn sie zuvor ein "Sicherheitsbändchen" erworben haben.
Diese sind während des Karnevals für 5 Euro pro Tag oder 15 Euro für alle Tage direkt vor Ort erhältlich, das "Sessionsbändchen" bieten die Bars vorab auch für 10 Euro an. "Leider sehen wir keine andere Möglichkeit mehr, die Situation im Sinne aller Gäste in den Griff zu bekommen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. "Wir sind überzeugt, damit eine gute Lösung gefunden zu haben, und sehen somit einem ausgelassenen und friedlichen Karneval in unserem Veedel (Stadtviertel, Red.) entgegen."
In den letzten Jahren habe sich die allgemeine Sicherheitslage verschlechtert, berichten die Bar-Betreiber: "In und um die Kneipen herum häufen sich die Fälle von Taschendiebstählen und Kleinkriminalität. Auch die der Bevölkerung spätestens seit Silvester bekannten 'Antänzer' haben seit einiger Zeit unser Publikum als Zielgruppe ausgemacht." Zudem stelle man auch bei einigen Besuchern der Schaafenstraße seit Jahren "eine steigende Aggressions- und Gewaltbereitschaft" fest.
Sicherheitspersonal für jede Kneipe
Die Bändchen soll es für einen oder alle Tage geben
Während des Karnevals soll jede Bar daher eine Sicherheitskraft bekommen und weitere in der Straße unterwegs sein – während besonderer Anlässe wie Karneval und CSD stehen viele der tausenden Besucher ja auf der Straße, um die sich die Bars ebenfalls sorgen. Das mit der Stadt abgesprochene Konzept sieht zudem für Weiberfastnacht und Rosenmontag einen zusätzlichen Sanitätsdienst auf der Straße vor sowie für alle Tage mehr Toilettenwagen und eine tägliche Reinigung.
Die kostenpflichtigen Bändchen sind daher aus Sicht der Barbetreiber eine Lösung, um die durch das Sicherheitskonzept "entstehenden Kosten in fünfstelliger Höhe auffangen zu können und andererseits uns bekannte Straftäter und Aggressoren direkt im Vorfeld zumindest aus den Bars heraushalten zu können".
Taschendieb drinnen, Flüchtlinge draußen
In der Nacht zum Samstag, den 9. Januar, hatte bereits ein Gewaltvorfall für Gesprächsstoff in der Szene gesorgt. Ein Taschendieb habe im Exile "ein neues Maß an Gewalt an den Tag gelegt", ließ die Bar verlauten, das Thekenpersonal und später die Polizei habe den wild um sich schlagenden Mann Anfang 20 nur schwer in den Griff bekommen. Einige Kneipen des Viertels schlossen danach vorzeitig und kündigten die Erarbeitung eines Sicherheitskonzepts an, was manche Kommentatoren auf Facebook als übertrieben oder "Hysterie" bezeichneten.
Dass ein "verbessertes Sicherheitskonzept" auch seine Probleme mit sich bringen kann, zeigte ein Vorfall eine Woche später: Laut einem Betroffenenbericht in einer Facebookgruppe für "LGBTI Asylum Seekers" wurde mehreren queeren Flüchtlingen, die sich zuvor im "Baraka"-Treffpunkt des Beratungszentrums Rubicon getroffen hatten, der Einlass in mehrere Kneipen auf der Schaafenstraße verwehrt. Sie hätten nicht schwul ausgesehen, soll eine der Begründungen gewesen sein. Nach Einschaltung eines deutschsprachigen Freundes habe es in einer Kneipe dann doch noch Einlass und eine Entschuldigung gegeben. (nb)
Aber auch Heteromännern passiert es auf der Straße und bei Feiern dass sie angetanzt und am Hintern begrabscht werden und die Brieftasche ist weg. Aber auch als Schwuler will ich nicht von jedem dahergelaufenen Typen abgegrabscht werden. Kann nicht sein, dass es wenn es mehr Frauen als Männer trifft zum Thema wird und davor hat es die Öffentlichkeit nicht interessiert.
Scheint ja nichts schlimmeres zu geben, wenn der fremde, dunkle Mann die deutsche Frau betatscht...denn ist das Opfer männlich und/ oder ausländisch, gibt es keine wochenlange Hysterie.
Nicht falsch verstehen, sexuelle Übergriffe ( sei es aus sexuellem Motiv oder Raubmotiv) sind zu verurteilen, aber nicht nur wenn Opfer das Opfer weiblich ist!