Soleil bleibt im Westen lesbisch: In der japanischen Originalversion von "Fire Emblem Fates" verliebt sie sich mit Hilfe einer Droge in einen Mann
In der japanischen Version von "Fire Emblem Fates" kann man die lesbische Figur Soleil mit einem magischen Pulver "umpolen" – für den Westen wird diese Szene entfernt.
Proteste hatten Erfolg: Die anstehende Veröffentlichung des Nintendo-Spiels "Fire Emblem Fates" in Europa und den USA verzichtet auf die Möglichkeit der "Umpolung" einer homosexuellen Figur durch die heimliche Verabreichung einer Droge. Dies bestätigte jetzt ein Nintendo-Sprecher gegenüber dem Magazin "Nintendo World Report".
Konkret geht es um die lesbische Figur Soleil, die beim Anblick anderer Frauen nervös und unaufmerksam wird – ein Nachteil in dem Taktik-Rollenspiel, in dem es um gemeinsame Kampferfahrungen geht.
Allerdings kann man Soleil heimlich ein "magisches Pulver" in das Getränk schütten – mit der Folge, dass sie Frauen als Männer und Männer als Frauen wahrnimmt. Auf diese Weise kann sie nun zwar einerseits locker mit anderen Frauen trainieren, sich andererseits aber auch in Männer verlieben. Sobald die Wirkung des Pulvers nachlässt, macht sie der männlichen Figur sogar einen Heiratsantrag mit der Begründung, dass "sie sich zwar in eine Frau verliebt hat, aber ihn nun als Mann liebt".
Homo-Heilung trotz Ehe für alle
In Japan interpretierten Spieler diesen Handlungsverlauf zum einen als Missbrauch, bei dem ein anderer Mensch gegen seinen Willen unter Drogen gesetzt wird. Zum anderen fühlten sich viele an "Umpolungs"-Versuche religiöser "Homoheiler" erinnert. Nintendo gab bislang keine Details bekannt, wie genau die besagte Szene für Europa und die USA nun abgeändert werden soll.
"Fire Emblem Fates" kam im Japan im Juni 2015 für die Nintendo-Handheld-Konsole 3DS auf den Markt. Es ist das 14. Hauptspiel in der "Fire Emblem"-Serie, die mit der Möglichkeit gleichgeschlechtlicher Ehen bislang eher für positive Schlagzeilen gesorgt hatte. Ein Veröffentlichungstermin für das Spiel in Europa steht bislang noch nicht fest. (cw)