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Nürnberg kündigte als zweite deutsche Stadt an, LGBT-Flüchtlinge mit einer eigenen Unterkunft vor Übergriffen schützen zu wollen (Bild: flickr / Johnathan Nightingale / by 2.0)

  • 25. Januar 2016, 14:43h 51 2 Min.

Sowohl in Berlin als auch in der fränkischen Metropole werden in der kommenden Woche Einrichtungen für queere Asylbewerber eröffnet.

Auch Nürnberg bekommt eine spezielle Unterkunft für LGBT-Flüchtlinge: Das schwul-lesbische Zentrum Fliederlich teilte am Montag mit, dass auf Kosten der Stadt ein zweistöckiges Gebäude im Stadtteil Gostenhof angemietet worden sei. Das leerstehende Haus wird derzeit als Flüchtlingsheim eingerichtet und soll ab kommende Woche acht bis zehn Asylbewerber beherbergen.

Einer der Gründe für die Unterkunft: Laut Fliederlich gab es bereits wiederholt homo- und transphobe Übergriffe in Flüchtlingsheimen; so soll eine lesbische Äthiopierin von Landsleuten verprügelt worden sein. Es hätten sich insgesamt 25 Flüchtlinge mit der Bitte um Hilfe an den Verein gewandt. Ein Sprecher von Fliederlich schätzte, dass 600 der 8.000 Asylbewerber in der Stadt homo- oder transsexuell seien.

Bereits zuvor waren Pläne in Berlin bekannt geworden, ab März ein Flüchtlingsheim für bis zu 150 Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle zu eröffnen (queer.de berichtete). Träger der Einrichtung in Treptow ist die Schwulenberatung. Es soll in Kürze eröffnet werden.

LGBT-Asylbewerber besonders gefährdet

Experten warnen bereits seit längerem davor, dass LGBT-Flüchtlinge in Deutschland besondere Hürden zu überwinden hätten. So sind sie in Kleinstädten teilweise weitab von speziellen Beratungs- und Kontaktmöglichkeiten untergebracht oder treffen bei Anhörungen auf unsensible Bearbeiter oder homophobe Dolmetscher (queer.de berichtete). Dies betreffe nicht nur Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, sondern auch aus anderen homofeindlichen Ländern wie Russland. Sie alle müssen mit Diskriminierungen, Beleidigungen und Gewalt rechnen.

Der LSVD Berlin-Brandenburg erklärte, allein in der Hauptstadt hätten sich 95 homo- und transgeschlechtliche Flüchtlinge nach Gewalt gegen sie an den Verband gewendet. Die meisten der Taten ereigneten sich demnach in den Flüchtlingsunterkünften und werden oft nicht der Polizei angezeigt.

Laut einem Bericht des "Tagesspiegels" vom Wochenende kam es Anfang des Monats im Berliner Flüchtlingsheim auf dem Tempelhofer Feld zu einer Messerattacke auf zwei schwule Männer aus Pakistan, die dabei Schnittverletzungen erlitten. Sie seien möglicherweise sogar von den beiden mutmaßlichen Tätern vergewaltigt worden. Laut dem Heimleiter habe es aber eine "unklare Zeugenlage" gegeben. Die Opfer wurden auf eigenen Wunsch in ein anderes Flüchtlingsheim verlegt, die Verdächtigten befinden sich weiterhin am Tempelhofer Feld, wo insgesamt 2.000 Aslybewerber wohnen.

Nach homophoben Übergriffen in Flüchtlingsunterkünften hatte die Stadt Amsterdam im Dezember angekündigt, mehrere Flüchtlinge in einem eigenen LGBT-Asylbewerberheim unterzubringen (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 goddamn liberalAnonym
  • 25.01.2016, 18:42h
  • Es ist sehr gut, dass endlich etwas für die Betroffenen geschieht!

    Es zeigt natürlich auch die simple Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen, die da zu uns strömen, weder besonders links noch säkular sind. Das ist sonnenklar, auch wenn man nur einen Blick auf die Herkunftsländer tut.

    Vor allem den Jüngeren und Gebildeteren kann man vielleicht noch auf einen Sinneswandel hoffen. Das liegt vor allem an ihnen selbst, aber auch an der Art und Weise, wie man sie willkommen heißt.
  • Direktlink »
#2 gefundenAnonym

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