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Tyson Fury kommt mit einem sehr leichten Klaps auf den Finger davon
- 28. Januar 2016, 13:01h 2 Min.
Die homophoben Äußerungen von Tyson Fury haben kein Nachspiel. Der Box-Dachverband hat den Weltmeister nur ermahnt.
Der britische Box-Dachverband hat am Mittwoch erklärt, dass die homophoben Interview-Aussagen des Boxweltmeisters Tyson Fury nicht geahndet werden würden. Zwar habe Fury laut einer Pressemitteilung des "British Boxing Board of Control" (BBBofC) "Mitglieder unserer Gesellschaft" beleidigt und werde deshalb ermahnt, allerdings gebe es keinen Hinweis darauf, dass er Gesetze gebrochen habe. Daher könne er nicht bestraft werden. Ferner argumentierte der Verband, dass Fury lediglich sein "Recht auf freie Meinungsäußerung" genutzt habe – und das sei ein "grundlegendes Menschenrecht".
Fury war im November letzten Jahres weltbekannt geworden, als er völlig überraschend in Düsseldorf den seit einem Jahrzehnt ungeschlagenen Wladimir Klitschko besiegte und damit Weltmeister mehrerer Verbände wurde. Vor und nach dem Kampf hat er in Interviews wiederholt gegen Schwule und Lesben Stimmung gemacht. So nannte er die Legalisierung von Homosexualität "verrückt" und setzte Schwule mit Pädophilen gleich. Außerdem bezeichnete der gläubige Katholik die Akzeptanz von Homosexualität als Zeichen des Weltuntergangs.
In Großbritannien führten die Aussagen des Sportlers zu Protesten. Unter anderem erklärte der schwule Labour-Politiker Chris Bryant: "Sein aggressiver Stil von schmutziger Homophobie führt dazu, dass sich junge Homosexuelle das Leben nehmen" (queer.de berichtete).
Boxverband: Fury wollte niemanden beleidigen
Der BBBofC erklärte, dass Fury als "Gewinner des prestigeträchtigsten Titels" im Boxsport aber versuchen solle, keine "kontroversen Kommentare abzugeben, die nichts mit dem Boxen zu tun" hätten. Ferner heißt es: "Er hat uns versichert, dass er versteht, welche Verantwortung er übernommen hat und hat bedauert, dass andere sich beleidigt gefühlt haben, was nie seine Absicht gewesen ist." Fury selbst hat dazu öffentlich keine Stellung genommen.
Bevor der 27-Jährige den Weltmeistertitel nach England holte, hatte der Verband weniger Nachsicht: So musste Fury 2013 eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Pfund (4.000 Euro) zahlen. Grund: Er hatte zwei britische Boxer auf Twitter als "schwule Liebhaber" bezeichnet. Ein Jahr später musste er sogar 15.000 Pfund (20.000 Euro) Strafe bezahlen, weil er bei einer Pressekonferenz ein paar Schimpfwörter benutzt hatte. (dk)
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