Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?25497

Ein heißer Daddy und sein etwa halb so alter Geliebter: Colin und Tee (Bild: Pro-Fun Media)

  • 30. Januar 2016, 10:21h 11 3 Min.

In seinem Regiedebüt spielt Gerald McCullouch ("CSI", "BearCity") einen Mittvierziger, der sich in einen deutlich jüngeren Kollegen verliebt – mit dramatischen Folgen.

Von Carsten Moll

In Colins Leben scheint es immerzu bergauf zu gehen: Nicht nur dass der attraktive Mann aus einem behüteten Elternhaus kommt, das niemals Probleme mit seiner Homosexualität hatte, und er stets seinen besten Freund und Nachbarn Stewart an seiner Seite weiß – mit Mitte 40 gelingt Colin endlich auch der berufliche Durchbruch, er wird vom Zeitungskolumnisten zum Fernsehmoderator befördert.

Als er bei der Arbeit auf den jungen Praktikanten Tee trifft, scheint Colin nun auch in Liebesdingen das große Glück gefunden zu haben. Da die beiden Männer Kollegen sind, müssen sie ihre Leidenschaft füreinander zwar geheim halten, aber das hält sie ebenso wenig wie der Altersunterschied davon ab, eine Beziehung einzugehen – geknutscht wird halt heimlich während der Mittagspause auf der Herrentoilette.

Komplizierter wird die Situation hingegen, als Stewart von Colins neuem Freund erfährt. Während Stewart anfangs bloß eifersüchtig zu sein scheint, dass ihm jemand seinen Jugendfreund streitig macht, entpuppt sich sein Argwohn gegenüber Tee bald als durchaus berechtigt. Denn der junge Mann hütet ein dunkles Geheimnis, das Colins geordnetes Leben samt seiner Karriere vollkommen auf den Kopf stellen soll.

- w -

Von der Bühne auf die Leinwand


Pro-Fun hat "Daddy" mit deutschen Untertiteln auf DVD veröffentlicht. Am 15.02.16 läuft der Film bei "MonGay" in München (City Kinos – Atelier), am 29.02.16 in Berlin (Kino International)

"Daddy" ist ein Herzensprojekt der beiden Hauptdarsteller und Macher des Films, Gerald McCullouch und Dan Via. Bereits für die genau wie das Drehbuch von Via geschriebene Theaterfassung der Geschichte schlüpften die beiden Schauspieler in die Rollen der besten Freunde Colin und Stewart. Dank einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne konnten sie das Stück nun auch als Spielfilm umsetzen.

Allen Ambitionen, einigen euphorischen englischsprachigen Kritiken sowie dem eingespielten Team hinter "Daddy" zum Trotz sollte man sich als Zuschauer dennoch mit gedämpften Erwartungen an die Filmversion des Dramas heranwagen. Denn weitaus mehr als an großes Kino erinnert die kleine Produktion mit ihren plakativen Dialogen und den kulissenhaften Schauplätzen an eine typische Seifenoper.

Zwischen Soap und griechischer Tragödie

Das liegt allerdings weniger an dem relativ geringen Budget, denn zumindest in technischer Hinsicht ist McCullouchs Regiedebüt durchweg solide und bietet zudem einige sehr atmosphärische und toll fotografierte Aufnahmen von der winterlichen Industriestadt Pittsburgh, die nur so dampft und qualmt. Es sind vielmehr die künstlerischen Entscheidungen, die "Daddy" letztlich ins Straucheln bringen und zu einem zweifelhaften Vergnügen machen.

Sowohl McCullouchs Inszenierung als auch Vias Drehbuch verstehen es nämlich nicht, das Geschehen auf dem Bildschirm zu pointieren und zu verdichten. Stattdessen schleppt sich der Film über knapp 90 Minuten ohne wirkliche Höhepunkte von Szene zu Szene bis zum vollkommen abstrusen Finale. Doch gerade hier, wo das Scheitern des Films am deutlichsten wird, macht er auch am meisten Spaß.

Der Bruch zwischen der Absicht der Macher, eine an griechische Tragödien erinnernde Story im Rahmen der Gay Community zu erzählen, und der soapmäßigen Machart sorgt für Momente unfreiwilliger Komik und lässt zumindest im Ansatz das Camp-Potenzial dieser leider allzu mittelmäßigen Produktion erahnen.

Youtube | Offizieller deutscher Trailer zum Film
Infos zur DVD

Daddy. Romantik-Drama. USA 2015. Regie: Gerald McCullouch. Darsteller: Gerald McCullouch, Dan Via, Jaime Cepero, Tamlyn Tomita, Brooke Anne Smith, Scott Henry, Jay Jackson, Leslie Easterbrook, Mackenzie Astin, Tim Trobec. Laufzeit: 86 Minuten. Sprache: englische Originalfassung. Untertitel: Deutsch (optional). FSK 12. Pro-Fun

Informationen zu Amazon-Affiliate-Links:
Dieser Artikel enthält Links zu amazon. Mit diesen sogenannten Affiliate-Links kannst du queer.de unterstützen: Kommt über einen Klick auf den Link ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision. Der Kaufpreis erhöht sich dadurch nicht.

Galerie:
Daddy
10 Bilder
-w-

#1 TrientjeAnonym
  • 30.01.2016, 17:54h
  • Alternde Männer, die sich "Daddy", "TheDad" usw nennen, um an junge Boys heran zu kommen, sind letztendlich zu bedauern. Sie machen sich zum Narren. Das finden die meisten Jüngeren nicht so gut. Besser wäre es, wenn die Älteren zu ihrem Alter stehen würden. Dann würden sie auch für Jüngere attraktiv.
  • Direktlink »
#2 olfwobAnonym
  • 30.01.2016, 21:55h
  • Antwort auf #1 von Trientje
  • Hä? Wie viel mehr, kann man denn zu seinem Alter stehen, wenn man sich Daddy nennt? Bringst Du das vielleicht mit den Ü30jährigen durcheinander, die immer noch ein "Boy" oder "Bengel" in ihrem Profilnamen haben? Und nur mal so nebenbei, es gibt durchaus auch junge Männer, die auf reifere Kerle stehen.
  • Direktlink »
#3 OdinsonAnonym
  • 30.01.2016, 22:06h
  • Dummes Geblubber! Ich hatte bisher die besten Erfahrungen mit Männern die 10 bis 15 Jahre älter waren als ich und konnte mich darüber hinaus auch oft deutlich besser mit ihnen unterhalten. Es gibt solche und solche...
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: