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Baden-Württemberg
CDU-Politiker wettert gegen die "erfolgreiche Minderheitenlobby"

Claus Paal erzielte 2011 ein Direktmandat als CDU-Kandidat im Wahlkreis Schorndorf. In diesem Jahr tritt der Fraktionssprecher für Industrie und Handel erneut an (Bild: CDU Baden-Württemberg)
- 31. Januar 2016, 07:16h 2 Min.
Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Claus Paal wirft Lesben und Schwulen eine "gewisse Desinformationskampagne" vor.
Gender-Gaga in der Union: Bei einer Wahlkampf-Befragung der "Waiblinger Kreiszeitung" zum Thema "Akzeptanz sexueller Vielfalt" hat der CDU-Landtagsabgeordnete Claus Paal der "erfolgreichen Minderheitenlobby" der "LSBTTIQ" vorgeworfen, ihre wahren Ziele "mit Fremdwörtern" zu verschleiern und ihre Agenda "auf allen Hiercharchieebenen" durchzusetzen.
Was der Politiker, der am 13. März erneut für die CDU als Direktkandidat im Wahlkreis Schorndorf antritt, damit genau meint, bleibt unklar: Beim sogenannten Gender-Mainstreaming gehe es nicht um Gleichberechtigung, sondern um die sexuelle Orientierung, warnte Paal zum einen – hier würden "sexuelle Vorlieben in den Vordergrund gerückt".
Der "Minderheiten-Lobby" gehe es zum anderen um das "Aufheben der natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau – salopp gesagt: Wir können uns auch langsam selber abschaffen", so der Landtagsabgeordnete. Vor allem habe all das "nichts in Bildungsplänen zu suchen". Aufklärung über Homosexualität "muss man den Eltern überlassen", forderte Claus Paal.
CDU und AfD in Baden-Württemberg auf einer Linie
Damit lag der CDU-Politiker weitgehend auf einer Linie mit AfD-Kandidat Jörg Meuthen, der in der "Waiblinger Kreiszeitung" eine "politisch-bürokratische Nivellierung der Unterschiede von Mann und Frau" sowie "Indoktrination in Richtung eines Lebensmodells" beklagte. Die grün-rote Landesregierung wolle Schüler "zu anderen Lebensformen erziehen", so der Kandidat der Rechtsaußen-Partei.
Grüne, SPD, Linke und FDP sprachen sich in der Lokalzeitung hingegen für den Bildungsplan und die Akzeptanz sexueller Vielfalt aus.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Claus Paal war bereits mehrfach in homo- und transphoben Zusammenhängen aufgefallen. So warf er vor zwei Jahren der Initiative "Campact" einen "Missbrauch" des Landeswappens vor, weil diese in einer Zeitungsanzeige mit einem deutlich verfremdeten Regenbogen-Wappen und dem Spruch "Wir kennen alles. Außer Homophobie" für den Bildungsplan geworben hatte (queer.de berichtete). Im Oktober vergangenen Jahres hielt der 48-Jährige das Schlusswort bei einer CDU-Veranstaltung mit Birgit Kelle unter dem Motto "Von der Vielfalt der Geschlechter oder wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will" (queer.de berichtete). (cw)















Man kriegt geradezu ein Schleudertrauma vor lauter Kopfschütteln... Entweder ist dieses CDU-Gewächs unsagbar dumm oder unsagbar niederträchtig.