Die Tür mit den Spuren der Verwüstung (Bild: Lambda Warszawa)
Unbekannte wollten in das Büro von "Lambda Warszawa" eindringen und ritzten u.a. "White Power" in die Eingangstür.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Unbekannte versucht, in das Büro von "Lambda Warszawa" einzudringen. Das gab die Warschauer LGBT-Organisation am Montag bekannt.
Die hölzerne Eingangstür weist dem Bericht zufolge Spuren auf, die auf ein versuchtes Eindringen hindeuten – sowie Spucke, ein in die Wand geritztes Keltenkreuz, die Inschrift "White Power" und eine homophobe Beleidigung. Auch wurde ein Poster der Organisation im Eingang zerrissen und angezündet.
Die Organisation bietet in den Büros tagsüber Beratungen und Gruppentreffen an. Erst am Samstag hätten sich in den Räumen Aktivisten einer Koalition gegen Hassverbrechen getroffen, so "Lambda Warszawa".
Ist der Angriff ein Zeichen eines Wandels?
Bei den Protesten gegen das neue Mediengesetz waren LGBT-Aktivisten weit vorne mit dabei. Die Bilder zeigen Kundgebungen in Posen und Breslau.
Das sei der "erste schwere Angriff" auf die Arbeit der Organisation, so die Mitteilung von "Lambda Warszawa". Man vermutet aufgrund der hinterlassenen Botschaften Unterstützer der Neonazi-Bewegung hinter der Tat. Der Vorfall wurde der Polizei gemeldet, zur Aufklärung könnten unter Umständen Überwachsungsvideos beitragen.
Während in Warschau und anderen Städten in den letzten Jahren das Klima toleranter wurde und Slupsk etwa mit Robert Biedron einen LGBT-Aktivisten zum Bürgermeister wählte, hatte es dennoch Meldungen über vereinzelte Gewalttaten gegeben. Auch wurde in Warschau der inzwischen abmontierte große Kunstblumen-Regenbogen am Erlöserplatz mehrfach abgewackelt, 2013 etwa von randalierenden Rechtsextremen am Nationalfeiertag.
Der Machtwechsel in Polen im letzten Oktober hat dabei auch die Szene aufgerüttelt: Bei den Massenprotesten gegen ein neues Mediengesetz in den letzten Wochen waren in mehreren Städten LGBT-Aktivisten weit vorne mit dabei. Der von der Regierung eingesetze neue Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders TVP, Jacek Kurski, hatte 2014 Conchita Wurst als "kulturelle Aggression des Westens" bezeichnet. (nb)
Neben Polen sind es Lettland, Litauen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien, wo immer noch nicht EU-Mitgliedsländer ein Lebenspartnerschaftsinstitut oder eine Eheöffnung umgesetzt haben.
Italien dürfte es hingegen nunmehr schaffen und damit hätten dann 21 von 28 Mitgliedsstaaten homosexuelle Paare staatlicherseits anerkannt.
Am Meisten ärgert mich aber wie sich die sozialdemokratisch Alleinregierung von Robert Fico in der Slowakei in den letzten Jahren verhalten hat.
Dort sind nun Parlamentswahlen in der Slowakei am 5. März, und ich hoffe die Sozialdemokraten in Bratislava verlieren ihre absolute Mehrheit der Sitze im Parlament.