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Wilhelm Imkamp bei einem Auftritt im SWR-Fernsehen (Bild: SWR Screenshot)
- 9. Februar 2016, 12:15h 3 Min.
Innerhalb der Kirche gibt es Kritik daran, dass sich Bischöfe auch für nicht-christliche und homosexuelle Flüchtlinge stark machen. Wilhelm Imkamp behauptet allen Ernstes, dass Schwule und Lesben anders als Christen eine Lobby hätten.
Der einflussreiche Theologe Wilhelm Imkamp hat in einem Interview mit der Lokalzeitung "Mittelschwäbische Nachrichten" führende deutsche Katholiken dafür kritisiert, dass sie sich in der politischen Diskussion um Flüchtlinge zu sehr für die Menschenrechte von Nicht-Christen und Homosexuellen einsetzten.
Der 64-Jährige sagte, christliche Flüchtlinge würden diskriminiert: "Wenn der Präsident des deutschen Caritasverbandes sich gegen eine bevorzugte Aufnahme von Christen wendet und kirchliche Funktionäre Schutzräume für christliche Asylanten ablehnen, der Erzbischof von Berlin aber genau ein solches Asylanten-Heim für Lesben und Schwule besucht, dann stellt sich dem bravsten Christen die Frage: Wieso zählt das Schutzbedürfnis eines verprügelten Schwulen mehr als das eines verprügelten Christen? Weil die einen eine Lobby haben, und die anderen nicht?"
Der promovierter Dogmenhistoriker, der seit 1988 Wallfahrtdirektor von Maria Vesperbild ist, ein Wallfahrtsort in Bayerisch-Schwaben mit jährlich einer halben Million Pilgern, spielte mit seiner Aussage auf einen Besuch von Erzbischof Heiner Koch beim Berliner Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) des regionalen LSVD im vergangenen Monat an. Dabei hatte sich der Würdenträger schockiert über das körperliche und seelische Leid geäußert, das homosexuelle Asylbewerber ertragen müssten (queer.de berichtete).
"Diskussionsverbote" bei Flüchtlingen
Imkamp kritisierte, dass die katholischen Würdenträger und die Medien Bestandteil einer "Basta-Kultur" seien, in der es "Diskussionsverbote" über Flüchtlinge gebe. Dabei griff er auch den Münchener Erzbischof Reinhard Marx und den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki an, weil sie Flüchtlinge wie die Kanzlerin willkommen geheißen hätten. "Der Erzbischof von München erklärt der CSU-Fraktion, wie großartig die Bundeskanzlerin ist und beim CDU-Jahresempfang in Köln erklärt der ortsansässige Erzbischof, etwas weniger differenziert, das Gleiche", so Imkamp.
Der enge Vertraute von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat sich bereits wiederholt gegen liberale Tendenzen in der deutschen Kirche ausgesprochen. So sagte er 2011 beim Deutschland-Besuch des damaligen Papstes Benedikt XVI. im Magazin "Focus", dass die deutsche Kirche zu einem "Krankheitserreger mit hohem Ansteckungspotenzial" werde, wenn sie nicht der konservativen Linie des Vatikans folge. Letztes Jahr kritisierte er die "Clerical Correctness" unter Würdenträgern in der Kirche, die eine genauso "ferkelige Angelegenheit wie die Political Correctness" sei.
Auch parteipolitisch ist Imkamp aktiv: So warnte er 2014 in einer CSU-Diskussionsrunde, das seit zwei Jahrhunderten eine "sozialistische Verfolgung des Christentums" stattfinde, und kritisierte dabei SPD-Politiker als "Sozialisten aus Deutschland". (cw)














Wieso ist diese Kinderschänder-Sekte nicht längst verboten?!