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Aus Angst, als schwul geoutet zu werden, soll ein Mann aus Hameln dem Angeklagten einen fünfstelligen Betrag gezahlt haben (Bild: flickr / Images Money / by 2.0)

  • 13. Februar 2016, 11:14h 72 2 Min.

Ein 28-Jähriger aus dem niedersächsischen Rinteln wurde von zwei Staatsanwaltschaften wegen gewerbsmäßiger Erpressung angeklagt.

Gleich zwei Staatsanwaltschaften haben einen arbeitslosen 28-Jährigen aus Rinteln wegen gewerbsmäßiger Erpressung angeklagt. Im Höchstfall drohen dem ehemaligen Fußballspieler des SC Rinteln 15 Jahre Haft.

Nach einem Bericht der "Schaumburger Zeitung" soll der Angeklagte S. Bilder von sich selbst sowie von Mannschaftskameraden in einem schwulen Dating-Portal hochgeladen, sich mit Männern getroffen und diese dann erpresst haben: Sollten sie nicht zahlen, werde er sie outen. So erklärte ein Mann aus Hameln, in mehreren Schritten insgesamt 118.000 Euro gezahlt zu haben. In diesem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft Bückeburg.

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Staatsanwaltschaft: Auch Mann aus Hannover erpresst

Ein weiteres mutmaßliches Opfer stammt aus Hannover, der Mann soll jedoch nach Angaben der dortigen Staatsanwaltschaft einen deutlich geringenen Betrag an S. gezahlt haben. Die Verhandlung in diesem Fall findet am 17. März vor dem Schöffengericht Burgwedel statt.

Die Staatsanwaltschaft Bückeburg erhob außerdem Anklage gegen den Bruder des Mannes wegen Geldwäsche, beide waren im vergangenen Jahr während eines Trainings festgenommen worden. Die Polizei soll bei einer Hausdurchsuchung einen fünfstelligen Betrag im Zimmer des Bruders gefunden haben.

Beim Chat mit dem Opfer aus Hameln hat S. nach Angaben der Ermittler ein Foto eines dritten SC-Rinteln-Spielers, R., benutzt, das er heimlich aus einem WhatsApp-Chat des Teams kopiert haben soll. S. behauptete zunächst, selbst von R. erpresst worden zu sein – dieser Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.

Ob es weitere Opfer gibt und wie oft und mit welchen Fotos von Mannschaftskameraden der Angeklagte auf schwulen Datingseiten unterwegs war, ist nicht bekannt. Die "Schaumburger Nachrichten" vermuten eine "hohe Dunkelziffer". (cw)

#1 schwarzerkaterEhemaliges Profil
  • 13.02.2016, 14:58h
  • krass ... mal wieder ein grund mehr, sich zu outen
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#2 icemänAnonym
  • 13.02.2016, 18:49h

  • "Ein Grund mehr sich zu outen "???
    Ich denke, die Opfer hatten gute Gründe Ihre Homosexualität nicht offen kund zu tun.
    Dafür gibt es auch heute noch Gründe,denn nicht jeder trifft auf ein Umfeld das sich verständnisvoll und tolerant zeigt. Für junge Schwule ist heute vieles total selbstverständlich und easy. Ich habe mich erst mit Mitte Dreißig outen können, oder besser gesagt müssen, sonst hätte ich mein Leben wohl nicht mehr ertragen. Ich habe diesen Prozess lange vor mir hergeschoben, erst war da die Familie, die ich nicht belasten wollte, insbesondere meine jüngeren Geschwister. Dann war schrieben plötzlich die Zeitungen von einer Schwulenseuche und ich traute mich angesichts der von mir als sehr bedrohlich empfundenen negativen Stimmung in der Bevölkerung nicht mehr " rauszukommen". Ich kann nur hoffen, das ein hartes Urteil gefällt wird. Hier wurden Menschen auf das Schäbigste hintergangen, ausgenutzt und in ihrer Würde beschädigt.
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#3 antosEhemaliges Profil
  • 13.02.2016, 20:07h
  • Antwort auf #2 von icemän
  • "Ich habe diesen Prozess lange vor mir hergeschoben" - Grund genug, jetzt umso lauter über die Beschädigung von irgendwers Würde zu donnern, aber hallo. Würde rulez!

    @ Artikel

    "Beim Chat mit dem Opfer aus Hameln hat S. nach Angaben der Ermittler ein Foto eines dritten SC-Rinteln-Spielers, R., benutzt, das er heimlich aus einem WhatsApp-Chat des Teams kopiert haben soll."

    Heimlich kopiert? Die Sau.
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