Bernie Sanders und Hillary Clinton bei einer Fernsehdebatte (Bild: CNN Screenshot)
Die Mehrheit der Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen in den USA würden gerne Hillary Clinton als US-Präsidentin sehen. Die republikanischen Kandidaten sind abgeschlagen.
Hillary Clinton ist die Favoritin unter LGBT in Amerika: Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Community Marketing & Insights würden sich 48 Prozent der queeren Wähler bei den Präsidentschaftswahlen im November für die ehemalige Außenministerin entscheiden. Mit 41 Prozent liegt ihr innerparteilicher Widersacher, der Vermonter Senator Bernie Sanders, auf Rang zwei.
Die republikanischen Kandidaten sind in dieser Umfrage weit abgeschlagen: Milliardär Donald Trump erhielte ganze zwei Prozent der Stimmen, gefolgt von Ohios Gouverneur John Kasich und Senator Marco Rubio mit je einem Prozent. Alle anderen Kandidaten lagen unter einem Prozent. Vier Prozent der LGBT-Wähler erklärten, sie wüssten noch nicht, für wen sich sich entscheiden würden.
Das Ergebnis basiert auf einer Umfrage unter 563 LGBT-Amerikanern, die zur Wahl gehen möchten. Sie bildet nicht unbedingt das wirkliche Meinungsbild unter allen Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen ab, da in derartigen Umfragen versteckt lebende LGBT nur schwer zu erreichen sind.
Bei der letzten Präsidentschaftswahl im Jahr 2012 erklärten bei Wahltagsbefragungen fünf Prozent der Wähler, sie seien LGBT. Von ihnen unterstützten 77 Prozent Präsident Barack Obama und 23 Prozent seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Da bei allen Wählern Obama nur mit 51 zu 47 Prozent gewonnen hat, könnten LGBT für seinen Sieg verantwortlich sein.
Clinton wird auch von Human Rights Campaign unterstützt
Sowohl Clinton als auch Sanders werben intensiv um LGBT-Stimmen. Clinton konnte sich die Unterstützung der größten LGBT-Organisation, der Human Rights Campaign, sichern (queer.de berichtete). Daraufhin kritisierte ein Sprecher von Sanders die Entscheidung, die "nicht auf Fakten" basiere, da Clinton ihre Positionen zu LGBT-Rechten erst in den letzten Jahren geändert habe, als sich die Meinungsumfragen bereits drehten. So ist sie erst seit 2013 für die Ehe für alle (queer.de berichtete). Sanders dagegen habe sich über Jahrzehnte im Repräsentantenhaus und im Senat immer für LGBT-Bürgerrechte eingesetzt.
Bei der neuen Umfrage wurde auch gefragt, welcher der Kandidaten am LGBT-freundlichsten sei. Hier lag Sanders mit 31 Prozent knapp vor Clinton mit 25 Prozent. Mehr als ein Drittel gab an, dass beide Kandidaten der Demokraten in gleichem Ausmaß LGBT-Rechte unterstützten.
Bei den Republikanern sah das Bild ganz anders aus: Rund drei Viertel der Befragten gaben an, dass keiner der Kandidaten LGBT-Bürgerrechte unterstütze. Immerhin sechs Prozent sahen John Kasich als LGBT-freundlichsten Kandidaten an. Auf Platz zwei lag Donald Trump (vier Prozent). Alle anderen Kandidaten erhielten weniger als zwei Prozent.
Die Umfrage zeigt auch, dass den meisten Befragten die Position der Kandidaten zu LGBT-Bürgerrechten wichtig ist – insgesamt bejahten das 98 Prozent. Auch der Kampf gegen Rassismus ist 96 Prozent der Befragten wichtig.
Dagegen konnten sich die LGBT-Wähler nicht für die konservativen Hauptthemen erwärmen: 89 Prozent war das Thema "Reduzierung oder Verbot von Abtreibungen" nicht wichtig oder sie sprachen sich dagegen aus. Beim Thema "Schutz der Rechte von Waffenbesitzern" lag der Anteil bei 72 Prozent, beim Thema "Stopp der illegalen Einwanderung in die USA" bei 59 Prozent. (dk)
Sanders 60% - Clinton 38%
Clinton gewann in einer Wählergruppe: Leute mit Einkommen über $200.000.
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