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Sponsorenarbeit beendet
Nike kündigt Vertrag mit Manny Pacquiao wegen Homophobie

Manny Pacquiao hat mit seinen homophoben Tiraden einen Großsponsor verloren
- 18. Februar 2016, 07:48h 2 Min.
Der amerikanische Sportartikelhersteller will nicht mehr mit dem Starboxer zusammenarbeiten, der gegen Schwule und Lesben Stimmung macht.
Die Firma Nike hat am Mittwoch erklärt, dass man jegliche Zusammenarbeit mit dem Boxer Manny Pacquiao beendet habe. Als Grund wurden die homofeindlichen Aussagen des Boxers genannt. Der Onlineauftritt Pacquiaos auf der Nike-Homepage war bereits am Mittwoch nicht mehr erreichbar.
Pacquiao, der mit acht Weltmeistertiteln zu den erfolgreichsten Boxern der Welt gehört, hatte in einem Interview am Montag schwule und lesbische Paare als "schlimmer als Tiere" bezeichnet (queer.de berichtete). Am Dienstag entschuldigte er sich zwar via Twitter dafür, dass er Menschen verletzt habe. Auf Instagram stellte der evangelikale Christ aber gleichzeitig klar, er habe "nur die Wahrheit gesagt, wie sie in der Bibel steht". Gleichzeitig versicherte er, "LGBT nicht zu verdammen".
"Wir finden Manny Pacquiaos Kommentare abscheulich", so Nike in einer Pressemitteilung. "Nike ist strikt gegen Diskriminierung jeder Art und engagiert sich schon lange für die Rechte der LGBT-Community. Wir haben keine Beziehung mehr zu Manny Pacquiao."
Pacquiao hatte bereits 2012 in einem Interview erklärt, dass Gottes Gesetze Vorrang über die der Menschen haben müssten, und einen Vers aus Levitikus zitiert: "Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft" (queer.de berichtete). Er entschuldigte sich kurze Zeit später für die Aussage (queer.de berichtete) und konnte damit damals noch ein Abspringen der Sponsoren verhindern.
Boxer und Abgeordneter
Pacquiao gilt auf den Philippinen als Nationalheld und ist auch politisch aktiv: Bereits 2010 hatte er einen Sitz im Parlament gewonnen. Er kandidiert derzeit auch für den Senat. Trotzdem arbeitet er weiterhin als Boxer und wird im April zum dritten Mal gegen den Amerikaner Timothy Bradley Jr. antreten.
Nike hat in den letzten Jahren viel für ein LGBT-freundliches Image getan und sich in den USA beispielsweise für umfassende Antidiskriminierungsgesetze und die Öffnung der Ehe engagiert.
Auch Adidas, nach Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt, präsentiert sich als homofreundlich. So kündigte die Firma aus Herzogenaurach erst vergangene Woche an, in Sponsorenverträgen festzuschreiben, dass LGBT-Sportler nach einem Coming-out nicht gefeuert werden (queer.de berichtete). (dk)














