Manny Pacquiao beharrt vor seinem letzten Kampf darauf, dass seine Abneigung gegenüber Homosexuellen gottgewollt sei (Bild: Instagram / mannypacquiao)
Der homophobe Boxer verteidigt seine Attacken auf Schwule und Lesben – und veröffentlicht einen Bibelvers, wonach Männer, die mit Männern schlafen, getötet werden sollten.
Das philippinische Sport-Idol Manny Pacquiao beharrt darauf, dass seine homophoben Tiraden gottgewollt seien. Am Freitag sagte der Boxer nach AFP-Angaben bei einem Training in der südphilippinischen Stadt General Santos, er habe nicht die Absicht, sich seinen Kritikern zu beugen: "Was ist sage, ist richtig." Der 37-Jährige betonte, schließlich nur die Heilige Schrift zu zitieren.
Pacquiao hatte am Montag in einem Interview über schwule und lesbische Paare gesagt: "Wenn sich Männer mit Männern und Frauen mit Frauen paaren, sind sie schlimmer als Tiere" (queer.de berichtete). Nach einem Aufschrei hatte er sich zwar für die Aussage entschuldigt, sein Sponsor Nike zog aber die Reißleine und kündigte den Vertrag mit ihm. Außerdem bezeichnete die Firma in einer Pressemitteilung die Aussagen des Boxers als "abscheulich" (queer.de berichtete).
Nun stellte Pacquiao klar, dass nur der Tiervergleich eine Grenze überschritten hätte, nicht aber seine generelle Ablehnung von Homosexuellen. "Was ich falsch gemacht habe, ist nur, dass ich Menschen mit Tieren verglichen habe. Aber was ich Ihnen sage, ist die Wahrheit. Ich sage ja nur, was die Bibel sagt. Wir glauben an Gott und sollten das Wort Gottes ernst nehmen."
Er akzeptiere die Entscheidung von Nike, den Vertrag zu kündigen, so Pacquiao weiter. Beim Training trug er aber noch die Kleidung des amerikanischen Sportartikelherstellers. Seine Haltung ändere sich nicht durch die internationale Kritik: "Ich bin glücklich. Ich bin immer glücklich, weil Gott bei mir ist."
Todesstrafe für Schwule und Lesben
Am Donnerstag hatte Pacquiao erneut für Kritik gesorgt, als er auf Instagram unter anderem einen Bibelvers aus dem dritten Buch Mose/Levitikus (Kapitel 20, Vers 13) stellte. Wörtlich heißt es: "Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft". Neben dem Zitat prangte ein Bild, das den Boxer und seine Mutter zeigt. Kurze Zeit später löschte er kommentarlos den Eintrag, der zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits über 18.000 "Likes" gesammelt hatte.

Den Bibelvers hatte er bereits 2012 in einem Interview zitiert, in dem er die gleichgeschlechtliche Ehe kritisierte (queer.de berichtete). Nach heftiger Kritik hatte er sich auch damals für die Aussagen entschuldigt und behauptet, dass er Schwule und Lesben nicht in Wirklichkeit töten wolle. Er habe sogar "einen Vetter, der schwul ist, und auch schwule Freunde".
Pacquiao, ein gebürtiger Katholik, bezeichnet sich bereits seit Jahren als wiedergeborenen Christen. Er erklärte mehrfach in Interviews, dass Gott persönlich zu ihm spreche und er ihm bedingungslos folgen werde. Im April will der Boxer in seinem Abschiedsmatch gegen Timothy Bradley Jr. antreten und sich dann ganz der philippinischen Politik widmen. Derzeit bewirbt er sich um einen Sitz im Senat als aussichtsreicher Kandidat für die "Vereinigte nationalistische Allianz", die konservative Partei von Vizepräsident Jejomar Binay. Die Wahlen finden Anfang Mai statt. (dk)