Der erste Analsex ist Thema des schwulen Premierenvideos
In der neuen Videoberatung "queerblick-SOS" beantworten acht junge Erwachsene Fragen von LGBT-Jugendlichen zu Sex und Coming-out.
Was muss ich beim ersten Analsex beachten? Ist es normal, viel Speichelfluss beim Lecken der Freundin zu haben? Was ist bisexuell? Und bin ich lesbisch oder trans*? Das sind die ersten vier Fragen, mit denen sich das Beratungsteam von "queerblick-SOS" beschäftigt.
Acht junge Erwachsene haben sich beim Verein queerblick e.V. zu Peer-To-Peer-Berater ausbilden lassen. Ihr Ziel: Sie wollen Jugendlichen Antworten auf ihre Fragen geben – und zwar als Video. Die Frage eines einzelnen Ratsuchenden könne damit vielen jungen Menschen helfen. Alle Videoantworten sind auf Youtube zu sehen.
Vier Teams – vier Schwerpunkte
Wichtig ist den Beratern, dass sie die Fragen aus einer persönlichen Perspektive beantworten. Ihre eigenen Erfahrungen lassen sie dabei genauso mit einfließen wie ihr Wissen rund ums Schwul-, Lesbisch-,Bi- oder Transsein. Dabei sprechen die Berater aber – anders als bei anderen Aufklärungsprojekten – nur über die sexuelle oder geschlechtliche Identität, die sie selbst betrifft. So beraten Izzy und Sophie über lesbische Fragen, Dennis und Dominik über schwule Themen und Michelle und John über Trans*-Probleme.
Außerdem sind mit Daniela und Tristan auch zwei bisexuelle Peer-Berater am Start. Für Projektleiter Falk Steinborn ist das besonders wichtig: "Ich erlebe seit Jahren in der queeren Jugendarbeit, dass Bisexualität nicht ernst genommen wird. Es gibt fast keine Angebote, die sich explizit an bisexuelle Jugendliche richten. Wir wollen mit unserem bisexuellen Team zumindest einige von ihnen erreichen und ermutigen, dazu zu stehen, wer sie sind."
Vorbild für andere Jugendliche sein
Genau das tun alle Berater auch vor der Kamera. Sie sind out und proud und damit auch ein Vorbild für andere Jugendliche. Für Daniela, selbst bisexuell, ist das sogar die größte Motivation für das Engagement bei "queerblick-SOS": "Ich mache mit, weil ich Leuten zeigen möchte, dass das Outing nichts verändern muss. Mein Outing bei Freunden wurde ausnahmslos gut aufgefasst und ich hatte nie Probleme hierbei." Dennis aus dem schwulen Team ergänzt: "Ich nehme an diesem Projekt teil, damit andere Leute einen Ansprechpartner haben und um zu zeigen, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt."
Um möglichst viele Fragen zu beantworten, gibt es jede Woche zwei neue Ausgabe von "queerblick-SOS". Jugendliche können ihre Fragen per Email an SOS@queerblick.tv, per Facebook oder Youtube einreichen. Das Projekt queerblick-SOS wird gefördert von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Das Kölner Jugendzentrum anyway beherbergt das Projekt in seinen Räumlichkeiten. (cw/pm)