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Der interkulturelle Treff "baraka" wurde 2005 u.a. vom damaligen Sozialwerk für Lesben und Schwule und der Aids-Hilfe NRW initiiert (Bild: rubicon)
- 24. Februar 2016, 18:15h 2 Min.
Nach dem unglücklich formulierten Brief vom letzten Freitag nennt die Geschäftsführung gute Gründe für ihre Schutzraum-Entscheidung.
Am Mittwoch hat das Kölner LGBT-Beratungszentrum "rubicon" die Ausladung deutscher Sympathisanten und Unterstützer von dem wöchentlichen Treffen der queeren Migrantengruppe "baraka" näher begründet. Eine entsprechende Anfrage von queer.de lag bereits seit dem Wochenende vor.
Ein am 19. Februar im "rubicon" verteilter Brief hatte in der Domstadt für einigen Wirbel gesorgt: "Aufgrund der angestiegenen Besucher_innen-Zahlen bei unseren Freitagstreffen und unserem Versprechen, 'baraka' als Schutzraum für Migrantinnen und Migranten anzubieten, bitten wir euch freundlich, uns an den Freitagabenden nicht mehr zu besuchen", hieß es in dem überraschenden Schreiben an die "sehr geehrten deutschen Freundinnen und Freunde von 'baraka'" (queer.de berichtete). In den vergangenen elf Jahren hatte die Gruppe stets damit geworben, dass auch "Friends" willkommen seien.
Zunehmend traumatisierte Flüchtlinge in der Gruppe

Mit diesem Brief hatten sich "rubicon" und "baraka" sogar den Vorwurf der Diskriminierung eingehandelt
"In den letzten Monaten wenden sich zunehmend Flüchtende an 'baraka'. Sie waren und sind im schlimmsten Falle homophober Bedrohung und Gewalt ausgesetzt und durch die Fluchterfahrung zusätzlich traumatisiert", erklärte nun die Geschäftsführerin des rubicon e.V., Dr. Beate Blatz. "Bei 'baraka' finden sie Menschen mit ähnlicher Erfahrung. Sie können sich hier in ihrer Erstsprache über Fluchterfahrungen und Lebenssituation in Deutschland austauschen."
Über das eigene Schicksal und das Erlebte zu sprechen sei oft schmerzhaft, schwierig und sehr persönlich, ergänzte Blatz. "Es sollte nachvollziehbar sein, dass die Besucher von 'baraka' angesichts dessen lieber unter sich sein möchten."
Die Gruppe "baraka" und das "rubicon" sähen sich in der Verantwortung, hier den notwendigen Schutzraum zu schaffen – "genauso wie es der Verein auch lesbischen, schwulen oder trans* Selbsthilfegruppen ermöglicht, sich untereinander zu treffen, um ihre Fragen und Probleme besprechen zu können", stellte die Geschäftsführerin gegenüber queer.de klar. "Nicht zu jedem Zeitpunkt muss jede(r) zu allen Orten und Gruppen Zugang haben."
Auf die Frage, ob es in der Vergangenheit zu Zwischenfällen mit Gruppenteilnehmern ohne Migrationshintergrund gekommen sei, ging die Geschäftsführerin nicht ein. Die Bitte, "baraka" in erster Linie als geschützten Treffpunkt anzubieten, sei aber auch von der neu entstandenen Initiative "lgbti-refugees", in der sich deutsche Ehrenamtler engagieren, akzeptiert worden.
Beate Blatz betonte, dass das Zentrum nach wie vor grundsätzlich für alle Menschen zugänglich sei, die sich engagieren möchten. Hierfür wurde eigens das "rubicon forum" eingerichtet. Dieses Treffen findet ab dem 1. März zweimal monatlich in den Räumen des Vereins statt. (mize)
Links zum Thema:
» Homepage des rubicon e.V.
» Homepage von "baraka"















"Sie können sich hier in ihrer Erstsprache über Fluchterfahrungen und Lebenssituation in Deutschland austauschen."
Sorry, aber dieses Argument ist Blödsinn.
Die GLBTI-Flüchtlinge kommen aus zig verschiedenen Ländern mit ganz unterschiedlichen Sprachen.