Mit zwei kleinen Trennschleifern konnte die Feuerwehr helfen (Bild: Berufsfeuerwehr München)
Ein Mann hatte 13 Penisringe über sein bestes Stück gezogen und bekam sie nicht mehr herunter. Nach vier Tagen voller Schmerzen holte er Hilfe.
Die Münchner Feuerwehr musste am Dienstagnachmittag zu einem besonders heiklen Einsatz ausfahren: Gegen 13.15 Uhr verständigte die Nothilfe eines Krankenhauses im Stadtgebiet die Leitstelle und forderte feinmechanisches Werkzeug der Berufsfeuerwehr in die Klinik an.
Der Grund: Ein 52-jähriger Mann war mit Schmerzen in die Klinik gekommen und hatte angegeben, 13 Penisringe aus Edelstahl und Stahl über sein Gemächt geschoben zu haben, die er nicht mehr entfernen konnte. Wie sich bei der Befragung des Mannes herausstellte, trug er die Ringe bereits seit vier Tagen auf seinem Glied.
Die Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt (Motto: "Mit Leidenschaft dabei") konnte schließlich mit zwei kleinen Trennschleifern "in aufwendiger und äußerst vorsichtiger Arbeit" Ring für Ring entfernen, wie die Pressestelle mitteilte. Nach einem über einstündigen Schneidemarathon waren schließlich sämtliche Ringe entfernt und die Ärzte konnten sich weiter um den Patienten kümmern.
Nachdem die Feuerwehr über diesen Einsatz auf Facebook berichtet hatte, verbreitete sich der Vorfall wie im Fluge. Sie brachte mehr Likes und Kommentare als die üblichen Geschichten über Verkehrsunfälle oder Zimmerbrände.
Kein Einzelfall
Einsätze wie dieser sind gar nicht mal so selten: Erst vor wenigen Monaten hatte sich die Osnabrücker Feuerwehr an die Presse gewandt, nachdem sie innerhalb von 24 Stunden zu zwei unabhängigen cockringbedingten Einsätzen musste. In einem Fall, bei einem Penisring aus Gelbgold, reichte den Kräften eine Ringsäge. In dem anderen Fall kamen neben einem Trennschleifer auch Gel und eine Infusionslösung zum Einsatz, der heikle Einsatzort musste nach dem Eingriff abgekühlt werden.
Über den Fall hatte die Feuerwehr ebenfalls auf Facebook geschrieben – mit dem Hinweis, dass sich Leser besser zu den Ringen beraten lassen sollten, da das "ihnen einen peinlichen Krankenhausaufenthalt und bei uns die Albträume" verhindern könne. Aus dem gleichen Grund hatte sich auch die Londoner Feuerwehr erst im Dezember in einem Youtube-Video an die Bürger gewandt und vor dem falschen Einsatz von Penisringen gewarnt (queer.de berichtete).
Wegen der Verletzungsgefahr wird Cockring-Neulingen empfohlen, zunächst zu Modellen aus Gummi oder Leder zu greifen, am besten Ringe mit Druckknöpfen (Tipps gegen Sexunfälle). (dk)