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Gegen Islam und Gender
Dresden: CDU lädt Homo-Hasserin Birgit Kelle ein

Birgit Kelle soll am 22. März in Dresden auf Einladung von zwei CDU-Bundestagsabgeordneten auftreten (Bild: blu-news.org / flickr / by-sa 2.0)
- 10. März 2016, 15:48h 2 Min.
Erneut soll Birgit Kelle bei einer CDU-Veranstaltung sprechen. Auf der Einladung ist dabei eine verschleierte Frau vor einer Regenbogenfahne zu sehen.
Zu Update springen: Frauen-Union Bayern lädt Kelle nach München ein (11.3.)
Die beiden Dresdner CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz haben die reaktionäre Autorin Birgit Kelle, eine der wichtigsten Gegnerinnen von LGBT-Rechten in Deutschland, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die Veranstaltung, die am 22. März stattfinden soll, steht unter dem Motto "Mit Gendergaga gegen das arabische Frauenbild? Wie Ideologien unsere Freiheit bedrohen." Auf einem Flyer wird dabei eine Frau im Hidschab vor einer Regenbogenfahne gezeigt. Daneben ist ein Gender-Symbol abgebildet.
Sowohl Lämmel als auch Vaatz sind direkt gewählte Abgeordnete aus Dresden. Vaatz ist bereits in der Unionshierarchie weit aufgestiegen: So ist er seit 2002 stellvertretender Fraktionsvorsitzender und unter anderem zuständig für den Bereich Menschenrechte. Von LGBT-Rechten hält er allerdings nicht viel. So sagte er 2012 im Rahmen der Debatte um die Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnern: "Deutschland leidet nicht an einer Diskriminierung von Schwulen und Lesben, sondern an der Tatsache, dass zu wenige Kinder geboren werden" (queer.de berichtete).
Der böse "moderne Zeitgeist"

Davor haben die Dresdner offenbar am meisten Angst: eine verschleierte Frau, eine Regenbogenfahne und ein Gender-Symbol
In der Einladung beklagen die beiden Abgeordneten die Unterdrückung von Frauen im "islamischen Kulturkreis" ebenso wie den "modernen Zeitgeist", der etwa bei Facebook 60 Geschlechtsoptionen erlaube. Dabei fragen Lämmel und Vaatz süffisant: "Können arabische Männer mit geschlechtssensibler Pädagogik und Gleichstellungsbeauftragten überzeugt werden?"
Mit dem Begriff "Gendergaga" greifen die Politiker einen Buchtitel von Kelle auf, die mit populistischen Äußerungen gegen LGBT-Rechte und Feminismus recht erfolgreich ist. Die 40-Jährige, die erst vor knapp zwei Wochen an der homophoben "Demo für alle" teilgenommen hatte, ist bereits wiederholt von CDU-Politikern zu Veranstaltungen eingeladen worden – insbesondere in Baden-Württemberg, um dort gegen den Bildungsplan zu polemisieren. Dort ist sie auch bereits mit dem CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf aufgetreten.
Die sächsische CDU lud Kelle vor wenigen Monaten gar als "Expertin" zum Thema sexuelle Vielfalt zu einer Anhörung in den Landtag ein (queer.de berichtete). Erst kürzlich referierte sie bei einem Frühstück der CDU-Bundestagsfraktion (queer.de berichtete). (dk)
Update 11.3.16: Auch Frauen-Union Bayern lädt Kelle ein
Birgit Kelle wird neben Filmregisseurin Düzen Tekkal am 12. März um 11 Uhr auch im Franz-Josef-Strauß-Haus in München auftreten. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Eingeladen hatte die Frauen-Union Bayern. Diese Veranstaltung steht unter dem Motto: "Nach Köln: Frauenbilder, freiheitliche Werte und falsche Tabus".

Das hier ist wesentlich bedrohlicher als homophobe Taxifahrer in Wien.
Es wird nur zu spät sein, bis gewisse Mitkommentatoren das merken.