Ein Wiener Taxifahrer hatte in der vergangenen Woche zwei schwule Fahrgäste nach einem Kuss mit Verweis auf seinen muslimischen Glauben homophob beschimpft und einen der Männer mit einem Faustschlag verletzt (Bild: flickr / Leonid Mamchenkov / by 2.0)
Die Diskriminierung von Schwulen und Lesben müsse von allen Demokraten bekämpft werden, fordert die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ). Sie reagierte damit auf einen homophoben Übergriff in Wien. Ein Taxifahrer hatte in der vergangenen Woche zwei schwule Fahrgäste nach einem Kuss mit Verweis auf seinen muslimischen Glauben homophob beschimpft und einen der Männer mit einem Faustschlag verletzt (queer.de berichtete).
"Mit Bestürzung haben wir die Medienberichte über einen radikalen islamistischen Taxifahrer gelesen, der in Wien ein homosexuelles Paar beschimpft und tätlich angegriffen haben soll", heißt es in einer Pressemitteilung der ILMÖ vom Freitag. Die Initiative verurteile "derartige Taten auf das Schärfste". "Leider erleben wir in Europa momentan eine Phase rasant zunehmender Radikalisierung und einen großen Zulauf bei radikal-islamistischen Gruppen", heißt es weiter in der Erklärung. "Diese Entwicklung ist nicht zuletzt das Resultat eines jahrzehntelangen Wegschauens politischer Verantwortungsträger in Europa."
Die österreichischen Grünen dankten der ILMÖ für ihre "klaren Worte". "Die Häufigkeit von homo, trans- und frauenverachtenden Aussagen und Vorfällen ist ein guter Gradmesser, wo wir uns gesellschaftlich befinden", erklärte Bundesrätin Ewa Dziedzic. "Deshalb ist es besonders wichtig, liberale Bewegungen in allen Ländern zu unterstützen, um reaktionären, konservativen Kräften und Rückschritten ins Mittelalter entgegenzuwirken." (cw/ots)