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Kim Davis nach ihrer Entlassung aus der Beugehaft. Diese wurde gegen die Standesbeamtin verhängt, weil sie sich geweigert hatte, Homo-Paare zu trauen

  • 15. März 2016, 11:17h 89 2 Min.

Der ständige Vertreter des Vatikans in den Vereinigten Staaten verliert laut einem Bericht seinen Job, weil er heimlich ein Treffen zwischen Homo-Hasserin Kim Davis und dem Papst organisiert hatte.

Der italienische Erzbischof Carlo Maria Viganò wird laut einem Bericht des gewöhnlich gut informierten katholischen Magazins "America" als "Apostolischer Nuntius", also als Botschafter des Vatikans in den USA, in Kürze abgesetzt. Als Hauptgrund wird in den US-Medien genannt, dass Viganò beim Papstbesuch im vergangenen September ein Treffen mit der evangelikalen Standesbeamtin Kim Davis ermöglicht hatte.

Davis war zur Heldin aller Homo-Hasser geworden, als sie sich wegen ihres christlichen Glauben weigerte, in ihrem Bezirk in Kentucky gleichgeschlechtlichen Paaren Ehescheine auszustellen und von ihren Mitarbeitern ausstellen zu lassen (queer.de berichtete). Das Treffen fand zum Höhepunkt der medialen Debatte um Davis statt; die Anwälte der Standesbeamtin behaupteten danach, der Papst habe sie direkt unterstützen wollen (queer.de berichtete).

Wenige Tage später widersprach der Vatikan dieser Darstellung und erklärte, es habe sich nur um ein kurzes Treffen und nicht um eine Audienz gehandelt. Ein Sprecher verwies auch darauf, dass Viganò das Davis-Treffen organisiert habe. Der Papst sei nicht ausreichend über die Rolle von Davis informiert worden. Gleichzeitig wurde über eine Papst-Audienz für ein schwules Paar berichtet, das Franziskus aus seiner Zeit in Argentinien kannte (queer.de berichtete).

Viganò ist ein hartnäckiger Homo-Gegner


Carlo Maria Viganò (re.) mit US-Präsident Barack Obama (Bild: White House Image/Lawrence Jackso)

Viganò hatte immer wieder die Ablehnung der Gleich­behandlung von Homo­sexuellen ins Zentrum seiner Botschaftertätigkeit gestellt, seit er 2011 vom damaligen Papst Benedikt XVI. ernannt worden war. In dieser Zeit hat die katholische Kirche wiederholt auch finanziell Gegner der Ehe-Öffnung unterstützt, etwa bei Volksentscheiden (queer.de berichtete).

Nachfolger Viganòs soll der in Frankreich geborene vatikanische Diplomat Christopher Pierre werden, der derzeit Botschafter in Mexiko ist. Es wird darüber spekuliert, dass er eher für ein liberaleres Einwanderungsrecht werben wird als seinen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von LGBT-Rechten zu legen. Allerdings hatte er während seiner Zeit als Botschafter in Uganda zwischen 1999 und 2007 eine eher fragwürdige Rolle gespielt: Dort kämpfte er gegen eine Kampagne der Regierung zur Kondomnutzung, die zum Ziel hatte, die Ausbreitung von HIV zu verhindern. Er erklärte damals, dass Kondome zu "häufigen Partnerwechsel" führen würden und die Regierung lieber für Enthaltsamkeit werben solle.

Laut "America" soll der Botschafterwechsel erst offiziell bekannt gegeben werden, wenn die Obama-Regierung der Ernennung zugestimmt hat. Die Zustimmung soll laut "zuverlässigen Quellen" vor Ostern stattfinden, also noch in diesem Monat. (dk)

-w-

#1 TheMum
  • 15.03.2016, 13:18hHannover
  • Ich sags mal so: Von den linksradikalen Religionshassern in diesem Forum wird ja immer wieder behauptet, dass jede Religion gleich schlimm sei. Hier zeigt sich jetzt aber wieder einmal die Realität, dass der Vatikan sogar einen homophoben Botschafter ersetzt.

    Ich bin nun wirklich keine Freundin der katholischen Kirche und vertraue denen keinen Meter, aber wer behauptet die katholische Kirche sei auch nur ansatzweise so schlimm wie der radikale Islam, hat einfach ein echtes Problem mit der Realität.

    Zusammengefasst kann man sagen: Das radikale Christentum wünscht uns in die Hölle, der radikal Islam schickt uns direkt dort hin. Daher ist unser vordringliches Problem der Islam und dessen wachsender Einfluss in Europa.

    Gleichzeitig nimmt der Einfluss der katholischen Kirche in Europa immer mehr ab, wie beispielsweise das Votum der ach so katholischen Iren für die Ehe für alle gezeigt hat und immer mehr evangelische Kirchen öffnen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das Problem der großen christlichen Kirchen erledigt sich damit immer mehr. Aufpassen müssen wir lediglich auf die erstarkenden evangelikalen Sekten und diese bekämpfen, wo es nur geht, denn sie sind das Sammelbecken für den radikalen Bodensatz des Christentums.

    Was bewegt sich währenddessen beim Islam? Lediglich die Radikalisierung, wie man anhand IS, Boko Haram und salafistischen Bewegungen hierzulande sehen kann.

    Wer vor dieser Islamisierung die Augen verschließt will die Realität nicht wahrhaben und setzt damit durch seine selbst verschuldete Unmündigkeit alles aufs Spiel, was wir für unsere Rechte erreicht haben.
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#2 Johannes45Anonym
  • 15.03.2016, 13:26h
  • Gut so wenn Viganó dort abgelöst wird. Dieser Mann hat massiv Lobbyarbeit gegen die Eheöffnung in den USA betrieben.

    ---

    Übrigens nachdem bereits im vergangenen Jahr das Zentralkomitee der deutschen Katholiken öffentliche Segnungsgottesdienste für verpartnerte Paare einstimmig beschlossen hatte und auch bereits 2011 das deutsch-schweizerische-österreichische Theologenprofessorenmemorandum "Kirche 2011: Notwendige Reformen", eine andere Haltung der Vatikanleitung in bezug auf homosexuelle Paare forderte, ist auch auf dem Deutschen Katholikentag nunmehr ein starkes Aufkommen katholischer LGBT-Aktivisten zu verzeichnen, die eine Änderung fordern.

    Das wiederum regt insbesondere r-k reaktionäre wie den rechten Autor "von Gerssdorf" auf, wie man hier schön nachlesen kann:

    *
    www.freiewelt.net/blog/star-gast-beim-katholikentag-in-leipz
    ig-die-homosexuellen-10065882/

    (Gerssdorff: Star-Gast beim Katholikentag in Leipzig: Die Homosexuellen)

    Entgegen Gersdorrff freut es mich natürlich, wenn der Deutsche Katholikentag gemeinsam mit dem Zentralkomitee deutscher Katholiken eine Reform des Katechismus der Katholiken und eine Änderung dort im Vatikan fordert.

    Gleichwohl kann ich als evangelischer Christ nur sagen: es gibt liberalere christliche Kirchen, wo homosexuelle Paare kirchliche Trauungen erhalten (Landeskirche Rheinland, Landeskirche Hessen-Nassau, Schwedische Kirche, Dänische Kirche, Isländische Kirche, Presbyterian Church (USA), United Church of Christ, United Church of Canada, anglikanische Episkopalkirche der Vereinigten Staaten, Vereinigte Protestantische Kirche in Frankreich, Metropolitan Community Church). Ich empfehle den ÜBERTRITT zu einer besseren liberaleren Kirche.
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#3 NicoAnonym
  • 15.03.2016, 13:51h

  • Richtig so. Solche Machenschaften müssen endlich auch mal Konsequenzen haben.

    Das macht diese geld- und machtgeile Sekte zwar nicht besser und das machen die nur aufgrund des öffentlichen Drucks, aber immerhin können die sich nicht mehr alles erlauben ohne dass die Öffentlichkeit widerspricht.
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