Der Rapper Mykki Blanco beklagt sich auf Twitter darüber, dass zu viele Weiße auf Titelseiten von Schwulenmagazinen wie "Attitude" zu finden sind (mit RuPaul gibt es links unten allerdings immerhin ein schwarzes Cover-Girl auf dem Bild)
In den USA und anderen englischsprachigen Ländern wird kritisiert, dass in schwulen Magazine zu wenig Vielfalt herrsche; den Lesern würden immer nur weiße Gesichter entgegenstarren.
Sind LGBT-Magazine rassistisch? In den sozialen Netzwerken in Amerika und Großbritannien herrscht darüber derzeit eine Debatte unter dem Schlagwort #GayMediaSoWhite – in Anspielung auf die #OscarsSoWhite-Debatte vor wenigen Wochen. Damals hatte es Empörung gegeben, dass zum zweiten Mal in Folge alle 20 für einen Oscar nominierten Schauspieler eine weiße Hautfarbe hatten. Nun wird beklagt, dass auch in LGBT-Magazinen – insbesondere denen für schwule Männer – vor allem Weiße vorkommen.
Die Debatte um Rassismus in der Community begann, als der queere Rapper Mykki Blanco am Montag auf einen Tweet von Liedtexter Jesse Saint John antwortete. Saint John beklagte sich, dass die Werbekampagnen in den Magazinen fortschrittlicher seien als die Magazine selbst. Danach veröffentlichten viele Nutzer Bilder von Magazin-Titelseiten wie dem amerikanischen "Out" oder dem britischen "Attitude", auf denen in fast allen Fällen weiße Männer abgebildet waren.
Blanco erklärte in einer Reihe von Tweets, dass Leute wie er wegen dieses rassistischen Verhaltens in der Community nicht beachtet würden, von manchen Szenemedien werde er ignoriert. Deshalb werde er nicht beim schwul-lesbischen Fernsehsender Logo oder bei einer Gala der LGBT-Organisation GLAAD auftreten.
"Out" wehrt sich gegen Vorwurf
Das Magazin "Out" wollte die Kritik allerdings nicht auf sich sitzen lassen und schrieb an Blanco: "Sicherlich hast du nicht vergessen, dass du in der Out-100-Liste porträtiert wurdest. Wir wollten das wieder tun, aber letztes Mal hattest du keine Zeit für ein Fotoshooting."
In der Debatte beklagten sich auch Twitter-Nutzer, dass Schwarze in der Community hauptsächlich in negativen Zusammenhängen erwähnt würden – wenn es etwa um sexuell übertragbare Krankheiten oder Morde geht. Ein Nutzer zeigte sich auch empört darüber, dass sogar weiße Heterosexuelle mehr Beachtung in Magazinen finden würden als schwarze Schwule.
"Sogar Hetero-Typen bekommen mehr Titelseiten als wir."
Der Blog "Queerty" gab schwulen Magazinen am Donnerstag Tipps, wie Magazinmacher Rassismus vermeiden könnten. Zum einen sollten Schwarze nicht nur im "Ghetto" des "Black History Month" erwähnt werden, der in den USA immer im Februar begangen wird. Zum anderen sollten auch Erfolgsgeschichten über Schwarze erzählt werden. Geschichten, die alle betreffen, sollten mehr mit schwarzen Motiven bebildert werden. Auch die Leser könnten einiges tun: Wenn ihnen etwas nicht gefällt, sollten sie ein Magazin einfach nicht kaufen bzw. nicht auf den Link klicken. (dk)
www.jacarandafm.com/shows/sa-cabinet-in-one-song-audio/
Hier ist nur der Clip schwarz/weiss...
www.youtube.com/watch?v=k6s1-caKRtQ