Sven Lehmann ist seit Juni 2010 Landesvorsitzender der nordrhein-westfälischen Grünen (Bild: Grüne NRW)
Den schwulen Vorsitzenden der NRW-Grünen zieht es 2017 von Köln nach Berlin.
Wenn Volker Beck in der kommenden Woche planmäßig an seinen Arbeitsplatz im Deutschen Bundestag zurückkehrt, sind seine Chancen auf ein politisches Comeback nicht viel klarer geworden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des mutmaßlichen Kaufs von Crystal Meth sind noch nicht abgeschlossen, und seine Fraktionskollegen reagieren weiterhin sehr reserviert, wenn sie auf die Drogenaffäre angesprochen werden.
Jetzt bekommt Beck auch noch Druck aus seinem Landesverband. Gegenüber dem "Express" kündigte der grüne NRW-Vorsitzende Sven Lehmann am Samstag an, im kommenden Jahr für den Bundestag kandidieren zu wollen. Der 36-Jährige ist wie der 19 Jahre ältere Beck schwul, engagiert sich für LGBT-Rechte und kommt ebenfalls aus Köln.
"Wir sehen einander nicht als Konkurrenz"
Die "Rheinische Post" spekulierte darüber, ob Volker Beck von seiner Partei auf einen Posten bei der Heinrich-Böll-Stiftung abgeschoben wird (Bild: Angelika Kohlmeier)
Mit der Drogenaffäre habe seine Bewerbung nichts zu tun, stellte Lehmann zwar klar: "Ich habe mit der Spitze der Kölner Grünen und auch Volker Beck schon vor Monaten über meine Pläne gesprochen. Wir sehen einander nicht als Konkurrenz." Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass beide Männer aussichtsreiche Plätze auf der quotierten Landesliste der Partei ergattern können. Derzeit sind die Grünen NRW mit 13 Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten, zwei kommen aus Köln.
Volker Beck hat sich zu seinen Zukunftsplänen selbst bislang nicht geäußert. Vor einem Monat war er am Berliner Nollendorfplatz von Zivilpolizisten mit 0,6 Gramm eines vermutlich verbotenen Rauschmittels erwischt worden. Einen Tag später legte der schwule Abgeordnete alle Ämter in der grünen Bundestagsfraktion nieder und ließ sich erst einmal für vier Wochen krankschreiben (queer.de berichtete).
Als Reaktion auf die Drogenaffäre strich der Econ-Verlag ein angekündigtes Buch von Volker Beck über Zivilcourage aus dem Programm (queer.de berichtete). (cw)
Ja ja, ist alles schon lange vorher ausgekungelt gewesen. Und ausgekungelt meint ausgekungelt.
Kerstin Müller (ehem. Grünen-MdB aus Köln) hat den Absprung von der Berliner Bühne rechtzeitig und noch mit Würde und Ehren geschafft.
Volker Beck musste ja scheitern irgendwie. Dass er anderen nun die perfekte Steilvorlage bereitete, wird seiner Leistung nicht gerecht. Aber so ist das Leben auch bei den Humanisten unter den Grünen ;-)