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Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
Bayern will Schüler über LGBT aufklären

Im CSU-Land wird "Toleranz und Akzeptanz gegenüber sexuellen Orientierungen" offizielles Unterrichtsziel (Bild: Volksschule 3, Villach)
- 3. April 2016, 16:44h 2 Min.
Der Schulunterricht im Freistaat soll Jugendlichen künftig helfen, "ihre geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung zu finden und anzunehmen".
Das Kultusministerium des Freistaats Bayern hat seine "Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung" überarbeitet. Im Vergleich zu der derzeit gültigen Fassung aus dem Jahr 2002 (PDF) soll künftig die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten von Menschen im Unterricht abgebildet werden. "Die Vielfalt der Lebensformen und die Themen Hetero-, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität werden dabei ohne persönliche Wertung durch die Lehrkraft angesprochen", heißt es im Entwurf der neuen Richtlinien (PDF). Laut einem dpa-Bericht sollen sie "bald" in Kraft treten.
"Sexualität ist Teil der menschlichen Existenz", heißt es im Entwurf der CSU-Landesregierung unter dem Punkt "Aufgaben und Ziele": "Familien- und Sexualerziehung in der Schule begleitet den körperlichen, geistigen und seelischen Reifungsprozess der Kinder und Jugendlichen, hilft ihnen dabei im Zuge ihrer Persönlichkeitsentwicklung Gefühle differenziert wahrzunehmen und ihre geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung zu finden und anzunehmen."
Die Vermittlung der Inhalte zum Themenfeld "Geschlechterrollen und Identitätssuche" sollen je nach Schulart und Alter der Schüler die Fächer Deutsch, Kunst, Musik, Religionslehre und Ethik übernehmen. Schüler in den Jahrgangsstufen 7 und 8 "reflektieren sexuelle Orientierung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Normen, sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit", heißt es im Entwurf. Sie "zeigen Toleranz und Akzeptanz gegenüber sexuellen Orientierungen" in den Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie "achten die eigene sexuelle Orientierung und lassen Diversität zu".
Lehrerverband vermisst Regenbogenfamilien
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) begrüßte den Entwurf des Ministeriums als "einen Schritt in Richtung einer modernen Familien- und Sexualerziehung, die dem Wandel in unserer Gesellschaft entspricht". Viele Fragen der Schüler blieben zu Hause oftmals unbeantwortet, erklärte Präsidentin Simone Fleischmann gegenüber dpa. "Ganz besonders Homosexualität ist ein großes Thema, bei dem auch die Schulen Verantwortung übernehmen müssen."
Für Fleischmann geht der Entwurf des Kultusministeriums allerdings nicht weit genug, so würden beispielsweise keine Regenbogenfamilien erwähnt: "Schwule oder lesbische Elternpaare gibt es immer öfter. Konkret angesprochen wird das Thema aber auch in den neuen Richtlinien nicht."
Darüber hinaus kritisierte der BLLV, dass in den Grundschulen keine außerschulischen Experten hinzugezogen werden dürfen. (cw)

Warum nicht schon im Kindergarten?
Und vor allem, WARUM DÜRFEN IN GRUNDSCHULEN KEINE AUßERSCHULISCHEN EXPERTEN HINZUGEZOGEN WERDEN????