Bayern wird zu einer homosexuellen DDR. Und wer ist schuld? Die CSU! Das glaubt zumindest die Familienexpertin der Landes-AfD.
Im offiziellen AfD-Youtube-Kanal kritisiert Katrin Ebner-Steiner mit einer großen Portion Homophobie die geplanten neuen "Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen". Laut den moderaten Änderungen der CSU-Alleinregierung soll Schülern unter anderem nähergebracht werden, dass Schwule und Lesben auch nur Menschen wie du und ich sind (queer.de berichtete).
In dem am Dienstag veröffentlichten Video warnt die AfD-Chefin des Kreisverbandes Deggendorf davor, dass mit diesen Richtlinien nun der Sozialismus an Schulen des Freistaats ausgebrochen sei:
Was bedeutet dies konkret für Bayern, Bayerns Kinder und Familien? Ideologisierung der Familie, Ideologisierung des Sexualverhaltens, Entwertung der traditionellen Familie, Entwertung des natürlichen Sexualverhaltens, Verharmlosung gesellschaftlich umstrittener sexueller Verhaltensweisen und Praktiken von Minderheiten. Und das schlimmste: Einführung einer massiven ideologischen Indoktrination an Bayerns Schulen und damit Entmündigung der Eltern. Dies erinnert an sozialistische Verhältnisse im Bildungswesen á la DDR.
Hier das gesamte Video:
In der nur sechsminütigen Rede bringt die Politikerin fast alle homophoben Phrasen unter, die in ihrer Partei en vogue sind. So warnt sie natürlich auch, dass die "Zerstörung der traditionellen Familie vorangetrieben" werde, wenn Toleranz an Schulen ein Thema wird.
Außerdem müsste klargemacht werden, dass Heterosexuelle mehr wert sind:
Unterschiedliche Lebensformen kann man akzeptieren, dies aber nur bei gleichzeitiger Vorrangstellung des traditionellen Familienbilds als Keimzelle unserer Gesellschaft.
Ohnehin sind mehr als 99,9 Prozent der Bevölkerung heterosexuell, ist sich Ebner-Steiner sicher:
Natürlich tritt auch die AfD für eine Tolerierung verschiedener sexueller Lebensformen ein. Es darf aber nicht sein, dass weniger als ein Promille unserer Bevölkerung über die Art und Weise und über die Inhalte des Unterrichts an unseren Schulen entscheiden.
Woher sie diese Zahlen nimmt, bleibt ihr Geheimnis.
Aber nicht nur an Schulen, auch in der öffentlichen Debatte würden Schwule und Lesben alles dominieren: In der Familienpolitik würde "fast ausschließlich" über Homos gesprochen wird, nicht aber über den gemeinen Hetero, findet die 37-Jährige.
Am Ende ihrer Rede weist Ebner-Steiner noch darauf hin, dass Homosexualität an sich eine Gefahr für den Nachwuchs sei – ansonsten entwickelten sich Kinder nämlich geradezu zu deutschfeindlichen, kiffenden und kranken Straftätern:
Das traditionelle Familienbild bietet Kinder am meisten Schutz vor ideologischer Verirrung, vor Drogen und Kriminalität. Nur das traditionelle Familienbild gewährleistet eine gesunde zwischenmenschliche Bindung, ist sinnstiftend und fördert die Verwurzelung mit der Heimat. Nur das traditionelle Familienbild kann unsere teilweise zersplitterte Gesellschaft wieder zusammenführen.
Offensichtlich will sie noch was werden in ihrer Partei und versucht es erstmal ohne hochschlafen. Oder letzteres war nicht erfolgreich.