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Fachlich hat niemand etwas am Diplomaten Laurent Stefanini auszusetzen – nur seine sexuelle Orientierung ist dem Vatikan suspekt (Bild: Ministère des Affaires étrangères et du développement international)

  • 6. April 2016, 14:37h 16 2 Min.

Papst Franziskus hatte einen französischen Diplomaten wegen dessen Homosexualität nicht als Vatikan-Botschafter bestätigt. Jetzt gibt Paris klein bei.

Der schwule Diplomat Laurent Stefanini ist zum neuen Botschafter der im Paris ansässigen UN-Kulturorganisation Unesco ernannt worden. Das gab die französische Regierung am Mittwoch bekannt. Damit endet ein einjähriger Streit zwischen Frankreich und dem Vatikan.

Im April 2015 hatte Paris noch angekündigt, dass Stefanini neuer französischer Botschafter im Vatikan werden solle (queer.de berichtete). Doch der Kirchenstaat blockierte die Nominierung des Protokollchefs im französischen Außenministerium, obwohl der ledige Diplomat ein praktizierender Katholik ist und bereits zwischen 2001 und 2005 als stellvertretender Botschafter in der französischen Botschaft des Kirchenstaates gearbeitet hatte.

Papst Franziskus soll Medienberichten zufolge persönlich sein Veto gegen den Diplomaten eingelegt haben (queer.de berichtete). Medien spekulierten, der Papst sei noch immer über die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben im Jahr 2013 verärgert gewesen und habe deshalb Frankreich einen Denkzettel verpassen wollen.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres berichteten Insider, dass sich die französische Regierung mit dem Veto des Papstes abgefunden habe (queer.de berichtete).

Vatikan lehnte bereits 2008 schwulen Franzosen ab

Stefanini war nicht der erste Kandidat, den der Vatikan wegen seiner sexuellen Orientierung ablehnte: Bereits 2008 durfte der französischen Diplomat Jean-Loup Kuhn-Delforge nicht Botschafter im Kirchenstaat werden (queer.de berichtete). Kuhn-Delforge wurde daraufhin vom damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy zum französischen Botschafter in Griechenland ernannt.

2012 kam es zu einem weiteren Eklat, als der Heilige Stuhl Kiril Maritschkow nicht als bulgarischen Botschafter akzeptieren wollte. Sein Vergehen: Er hatte einen Roman geschrieben, in dem auch eine schwule Sexszene vorkommt (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 Johannes45Anonym
  • 06.04.2016, 17:31h
  • Tja da zeigt sich wieder einmal die häßliche Seite des Vatikans.

    Da mögen die Laienorganisationen "Kirche von unten", der Zentralrat der Katholiken, der Deutsche Katholikentag oder auch das Theologenprofessorenmemorandum von 2011 noch so lautstark mittlerweile Reformen bei der Sexualmorallehre fordern und sich für Segnungsgottesdienste gleichgeschlechtlicher Paare aussprechen, sie stoßen in Rom bei der Vatikanleitung und inbesondere bei der Glaubenskongegration unter dem deutschen "Hardliner" Müller auf verschlossen Türen und taube Ohren.

    ABER der Druck auf den Vatikan wird dieses Jahr größer, wenn nunmehr vor der eigenen Haustür in Italien die Standesämter nunmehr geöffnet werden und homosexuelle Paare landesweit dann in Italien heiraten.
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#2 Foxie
  • 06.04.2016, 17:37h

  • Hier könnte Frankreich Rückgrat zeigen. Durch Abbruch der diplomatischen Beziehungen, bis der Vatikan sein Veto zurückzieht und die "Grande Nation" um Verzeihung für die Diskriminierung bittet.
    Wozu braucht Frankreich überhaupt eine Botschaft in diesem Museumsdorf?
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#3 LucaAnonym
  • 06.04.2016, 18:05h

  • Es ist ein Skandal, dass Frankreich vor dem Vatikan kuscht und sich von diesen religiösen Fanatikern seine Personalentscheidungen diktieren lässt.

    Da würde ich eher die diplomatischen Beziehungen zu diesem Operettenstaat komplett abbrechen.

    Das zeigt aber auch wieder mal, dass der sogenannte "Papst Franziskus" keinen Deut besser als seine Vorgänger ist...
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