Wegen der Diskriminierung von LGBT tritt "The Boss" nicht im US-Bundesstaat North Carolina auf
Aufgrund der neuen homo- und transphoben Gesetzgebung hat "The Boss" eine Show in Greensboro kurzfristig abgesagt.
Für "The Boss" ist der Kampf gegen Bigotterie wichtiger als eine Rockshow: Aus Protest gegen das homo- und transphobe Gesetz HB 2 hat der Rocksänger Bruce Springsteen ein Konzert am Sonntag in Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina kurzfristig abgesagt. Die Ende März von Gouverneur Pat McCrory unterzeichnete Verordnung erlaubt ausdrücklich die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen.
"Es gibt derzeit zahlreiche Menschen, die daran arbeiten, diese negativen Entwicklungen wieder rückgängig zu machen. Die Band und ich möchten uns mit diesen Freiheitskämpfern solidarisieren", begründete Bruce Springsteen die Konzert-Absage in einer Stellungnahme. "Manche Dinge sind wichtiger als eine Rockshow, und der Kampf gegen diese Art der Bigotterie ist eines davon. Es ist das einzige Mittel, das ich habe, um meine Stimme gegen diejenigen zu erheben, die uns zurück statt vorwärts bringen wollen."
Die Kosten für erstandene Konzerttickets würden erstattet, heißt es auf der Website des Sängers.
Der Protest gegen HB 2 nimmt zu
Gegen das so genannte Klo-Gesetz HB 2, das Transsexuellen sogar verbietet, Toiletten zu benutzen, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen, hatte es in den vergangenen Wochen in den USA einen nationalen Proteststurm gegeben. So kündigte PayPal erst am Montag an, wegen des Gesetzes seine Expansion nach North Carolina zu stoppen. Der Online-Bezahldienst hatte geplant, dort 400 Arbeitsplätze zu schaffen (queer.de berichtete). Auch mehrere Städte und Bundesstaaten hatten reagiert und ihren Bediensteten alle offiziellen "nicht unbedingt notwendigen Reisen" nach North Carolina untersagt (queer.de berichtete).
Bruce Springsteen gilt schon lange als Künstler, der sich politisch einmischt und für Menschenrechte engagiert. Der 66-jährige Oscar-Preisträger und 20-fache Grammy-Gewinner ist der kommerziell erfolgreichste Rockmusiker der Welt. Allein in den Vereinigten Staaten hat er mehr als 60 Millionen Alben verkauft, international sind es inklusive DVDs um die 130 Millionen. Sein Spitzname "The Boss" entstand in den 1970er-Jahren, als er seinen Bandmitgliedern nach den Auftritten die Gage bar ausbezahlte. (cw)
Bravo!
Ein Künstler mit Rückgrat, der seine Überzeugungen über seine Einnahmen stellt.
Ich hoffe, dass viele seinem Beispiel folgen...