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Eklat bei RuWa Dellwig II
Schwuler Kreisliga-Trainer als "Scheiß-Schwuchtel" beschimpft

Keine Toleranz für Respektlosigkeit: Weil sich seine Spieler auf dem Rasen gegenseitig beschimpften, schmiss Daniel Bresche als Trainer hin (Bild: privat)
- 11. April 2016, 19:07h 2 Min.
Daniel Bresche stand einst als "Mannschaftschwuppe" für Akzeptanz im Amateurfußball – jetzt schmiss er als Trainer hin.
Die zweite Mannschaft von RuWa Dellwig 1925, die in der Essener Kreisliga C antritt, muss sich einen neuen Trainer suchen. Nach Querelen im Team und einer homophoben Beleidigung ist der offen schwule Fußballer Daniel Bresche am Sonntagabend von seiner Funktion zurückgetreten.
"Am Sonntag vor dem Spiel machte ein Spieler aus meinem Team eine homophobe Äußerung in meine Richtung", schreibt Bresche in einer Stellungnahme auf der Facebook-Seite des Vereins. "Der Wortlaut war: 'Geh mir nicht auf den Sack, du Scheiß-Schwuchtel.' Diese machte er in unmittelbarer Nähe der anderen Spieler. zu diesem Zeitpunkt saß ich ca. 30 Meter vom Geschehen weg, konnte es aber hören. Gestört hat mich, dass keiner der anderen Spieler etwas gesagt hat."
Der Mannschaft habe es insgesamt an Respekt gemangelt
Dieser bislang erste und einmalige schwulenfeindliche Vorfall sei jedoch nicht der alleinige Grund für seinen Rücktritt, stellte der 34-Jährige klar. "Viel schlimmer war, dass sich meine Spieler während des Spiels auf dem Platz beschimpft haben und ein respektloses Auftreten an den Tag legten." In der Vergangenheit habe es im Team nur "kleine Ausrutscher" gegeben, die sich im persönlichen Gepräch klären ließen.
Disziplinarmaßnahmen lehnte Bresche ab: "Einzelne Spieler zu bestrafen oder auszuschließen, kommt in der momentanen Lage nicht in Frage, da die Gruppen von Freunden bei den Spielern zu groß sind und der Verlust von mehreren Spielern den Spielbetrieb gefährden würde. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, im Sinne des Vereins und der Mannschaft zu handeln."
Daniel Bresche war vor zwei Jahren durch ein Artikel in der Zeitschrift "RevierSport" bundesweit bekannt geworden. Unter der Überschrift "Schwul und glücklich in der Kreisliga" hatte ihn das Blatt als Musterbeispiel porträtiert, dass "Schwulsein und Fußball sehr wohl zusammen gehen – entgegen aller gängigen Behauptungen und Horrorszenarien". Als damaliger Torhüter beim Mülheimer B-Kreisligisten Dümptener TV sei Bresche von seinem Team etwa liebevoll "die Mannschaftsschwuppe" genannt worden. (cw)
Links zum Thema:
» Fanpage von DanieL Bresche auf Facebook















was sind denn das für MÄNNER, die da geschwiegen haben?
gegenseitge akzeptanz + mannschaftsgeist - alles nur heuchelei?