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"Milo Tosser"
Onlinespiel: Schwule vom Dach schmeißen

Je mehr Morde, desto mehr Punkte
- 20. April 2016, 06:17h 2 Min.
In dem geschmacklosen Game "Milo Tosser" schlüpfen die Spieler in die Rolle von IS-Terroristen.
In dem neuen Onlinegame "Milo Tosser" haben die Spieler die Aufgabe, möglichst viele blonde Schwule zu ermorden, indem sie sie als bärtige IS-Terroristen vom Dach eines Gebäudes stoßen. Beim Fall sieht man einen Regenbogenschweif. Der in einer Blutlache am Boden liegende Körper kann anschließend noch gesteinigt werden.
Das kostenlose Spiel bietet insgesamt drei Level; in jeder Runde hat man fünf Morde frei. Je mehr treffsichere Würfe und tote Schwule man erzielt, umso mehr Punkte kann man bekommen.
Entwickler weist Homophobie-Vorwurf zurück
Sein geschmackloses Onlinegame sei nicht homophob, erklärte der aus Kalifornien stammende Erfinder Michael Garber auf der Homepage des Spiels. Der selbst ernannte "Islamkritiker" möchte im Gegenteil auf die Gefahren des Islamismus aufmerksam machen. Benannt hat er "Milo Tosser" nach dem rechtspopulistischen Autor Milo Yiannopoulos, den er als "schwulen Mann und überzeugten Verfechter der freien Rede" beschreibt – und damit als "idealen Kandidaten", um vom Dach gestoßen zu werden.
Yiannopoulos selbst, der sich in der Vergangenheit für eine "Heilung" von Lesben und Schwulen ausgesprochen hat, schrieb auf Twitter, dass er das Spiel liebe.
Während "Milo Tosser" vor allem von extrem rechten Webseiten gefeiert wird, gibt es aus der LGBT-Community heftige Kritik. "Das ist mehr als krank und beleidigend", kommentierte ein Facebook-User einen Bericht des britischen Onlineportals "Pink News" über das Spiel und forderte dessen Löschung: "Was wäre, wenn es Spiele gäbe, wo es Punkte für das Vergasen von Juden oder das Lynchen von Schwarzen gäbe?"
In den besetzen Gebieten im Irak und Syrien hatte der "Islamische Staat" in den letzten Jahren mehrere dutzend Männer wegen angeblicher Homosexualität hingerichtet, viele mit einem Sturz vom Dach. Zur perfiden Methodik des IS gehört es auch, die Tötungen zu filmen und in sozialen Netzwerken zu verbreiten. (cw)














