Donald Trump macht Rhetorik gegen Mexikaner und Muslime, zeigt sich jetzt aber nachsichtig gegenüber Transsexuellen (Bild: flickr / Gage Skidmore / by 2.0)
Überraschend hat sich der Favorit für die republikanische Präsidentschaftsnominierung gegen das von seinen Parteifreunden eingeführte Gesetz gestellt.
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich am Donnerstagvormittag gegen das in North Carolina vor wenigen Wochen erlassene Gesetz HB 2 ausgesprochen. Im NBC-Frühstücksfernsehen stellte der 68-Jährige klar, dass Transsexuellen die Benutzung von öffentlichen Toiletten erlaubt sein solle, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Das sei ein "überraschend moderate Einstellung", kommentierte daraufhin das konservative Wirtschaftsmagazin "Fortune" online.
Das Ende März beschlossene Gesetz, das von Medien "Klo-Gesetz" getauft worden war, hatte in den vergangenen Wochen in Amerika zu einem nationalen Proteststurm geführt. PayPal und die Deutsche Bank kündigten als Reaktion an, ihre Expansion in North Carolina zu stoppen und in diesem Jahr nicht wie geplant hunderte Arbeitsplätze im Bundesstaat zu schaffen. Auch viele Künstler haben aus Protest Auftritte in North Carolina abgesagt, zuletzt Pearl Jam (queer.de berichtete).
Trump äußerte sich zu dem Gesetz, nachdem in der live aus New York ausgestrahlten Sendung eine entsprechende über Twitter eingereichte Frage vorgelesen wurde. North Carolina habe für HB 2 ohne Not einen hohen Preis bezahlt, sagte der Republikaner: "Es gab einfach wenig Probleme. Man sollte es belassen, wie es ist." Das Gesetz habe "Unfrieden" gestiftet und zu einer "wirtschaftliche Bestrafung" von Bürgern des Staates geführt. "Menschen sollen die Toilette benutzen, von der sie denken, dass sie geeignet ist", erklärte der Präsidentschaftskandidat. Als NBC-Moderator Matt Lauer fragte, ob der Kandidat in seinem Trump-Tower dem transsexuellen Reality-Star Caitlyn Jenner erlauben würde, die Damentoilette zu benutzen, bejahte Trump das ohne Zögern.
Konkurrent Cruz unterstützt das transphobe Gesetz
Damit setzt sich Trump ab von seinem innerparteilichen Konkurrenten Ted Cruz ab, der Transsexuelle vergangene Woche in die Nähe von Sexualstraftätern rückte. Der erzkonservative Senator aus Texas sagte bei einer Veranstaltung des Senders MSNBC: "Der Bundesstaat hat die Macht, Gesetze zu verabschieden, damit Männer nicht in Toiletten mit kleinen Mädchen gehen." Cruz damals weiter: "Ich finde es nicht toll, wenn Männer alleine in der Toilette mit meinen Töchtern sind. Ich denke, das ist eine perfekt angemessene Feststellung." Viele Republikaner haben sich in den vergangenen Wochen dieser Haltung angeschlossen – insbesondere Mandatsträger, die sich im November der Wiederwahl im konservativen Süden stellen müssen.
US-Senator Ted Cruz hat sich in den letzten Jahren immer wieder mit Homo- und Transphobie profiliert.
Trumps lässige Haltung überrascht, da er sich lange mit Cruz einen Wettkampf geliefert hatte, wer der homophobere Kandidat ist (queer.de berichtete). Nach dem Sieg Trumps bei den Vorwahlen in New York will der Multimilliardär aber offenbar mehr in die Mitte rücken.
Die Vorwahlen dauern noch bis Mitte Juni. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass den beiden Favoriten Donald Trump und Hillary Clinton noch die Nominierung ihrer jeweiligen Partei genommen werden kann. Die Sieger der innerparteilichen Wettbewerbe werden dann bei der Wahl Anfang November gegeneinander antreten. Wer dieses Rennen macht, wird im Januar 2019 als 45. US-Präsident vereidigt werden. (dk)
Ich brauche dringend zahnärztlichen Beistand, DIESEM geschenkten Gaul möchte ich doch mal ins Maul schauen und auf den Zahn fühlen.
Ich traue diesem Braten nicht.