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In Ägypten drohen Homo­sexuellen hohe Haftstrafen (Bild: sebwhite / flickr / by-sa 2.0)

  • 26. April 2016, 11:19h 21 2 Min.

Die ägyptische Justiz geht mit aller Härte gegen Männer vor, die sie der Homosexualität verdächtigt: In einem Prozess erhielten elf Männer Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren.

Ein Gericht in Kairo hat am Sonntag elf Männer wegen Homosexualität zu Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren verurteilt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Quellen aus Justizkreisen. Die Angeklagten waren vergangenen Herbst in ihrem Wohnungen in einem Vorort von Kairo festgenommen worden (queer.de berichtete).

Drei der Männer erhielten eine zwölfjährige Haftstrafe, drei wurden zu neun Jahren verurteilt, einer zu sechs Jahren und vier Männer müssen für drei Jahre ins Gefängnis.

In Ägypten ist Homosexualität zwar nicht direkt strafbar, die Männer wurden aber offiziell nach einem Gesetz gegen "Ausschweifungen und Anstiftung zur Ausschweifung" angeklagt. Dieses wird insbesondere gegen Homosexuelle angewendet und kann zu Haftstrafen bis zu 17 Jahren führen.

In den Wohnungen der Beschuldigten sollen laut Meldungen von ägyptischen Medien auch Sextoys gefunden worden sein. Den Verhafteten wird vorgeworfen, sexuelle Dienste über soziale Netzwerke angeboten zu haben. Allerdings sehen die ägyptischen Behörden auch einvernehmlichen Sex unter Männern als Prostitution an.

Die Militärregierung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist wiederholt von Menschenrechtsaktivisten für die Verfolgung von Homosexuellen kritisiert worden – unter al-Sisi soll sich diese noch verstärkt haben. Es gibt auch Berichte, dass mutmaßliche Homosexuelle in Gefängnissen durch Anal-"Untersuchungen" gefoltert werden.

Im Jahr 2014 kam es zu internationalen Protesten, als auf Initiative der Fernsehjorunalistin Mona Iraqi dutzende Männer in einem Hammam verhaftet und ihre Bilder im ägyptischen Fernsehen gezeigt wurden (queer.de berichtete). 26 Männer wurden schließlich angeklagt, später aber freigesprochen (queer.de berichtete). Später verklagten sie Iraqi wegen Verleumdung und der Verbreitung von Falschmeldungen – die Journalistin wurde im Januar diesen Jahres ebenfalls freigesprochen (queer.de berichtete).

Für die Regierung ist die Verfolgung von schwulen Männern auch heute noch eine willkommene Gelegenheit, Stärke zu zeigen, denn laut einer Umfrage des "Pew Research Global Attitudes Project" aus dem Jahr 2013 glauben 95 Prozent der Ägypter, dass Homosexualität in der Gesellschaft nicht geduldet werden dürfe. (dk)

-w-

#1 GeorgGAnonym
#2 Reto77
  • 26.04.2016, 14:20h
  • Zur Erinnerung: Sigmar Gabriel (SPD) war neulich zu Besuch am Nil und schmeichelte dort den Ägyptern: "Ich finde, Sie haben einen beeindruckenden Präsidenten" (siehe letzte heute-show).

    Dem roten Sigi sind Menschenrechte offenbar absolut egal und das Schicksal von irgendwelchen Schwulen sowieso. Wie tief kann der Mann eigentlich noch sinken? Ich hoffe doch, Gabriel hat wenigstens noch die Einsicht, dass er sich durch solche Statements als zukünftiger Kanzlerkandidat unwählbar gemacht hat und am besten auch den Parteivorsitz möglichst bald abgibt.
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#3 GeorgGAnonym
  • 26.04.2016, 14:39h
  • Antwort auf #2 von Reto77
  • "Dem roten Sigi sind Menschenrechte offenbar absolut egal und das Schicksal von irgendwelchen Schwulen sowieso. "

    Der dicke Sigi hat nur ein Ziel: Das Amt des Bundeskanzlers! Da aber bei Wahlen das äußere Erscheinungbild immer wichtiger wird, gehen die Chancen von "Sigi", Bundeskanzler zu werden, gegen Null.
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