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Szene aus dem Film "G O'Clock": Gelebte Sexualität und Substanzkonsum ist für manche Schwule nicht mehr zu trennen (Bild: Brownboy Productions)

  • 5. Mai 2016, 10:41h 30 3 Min.

Um Drogenkonsum und schwule Sexualität ging es beim ersten Kölner "Fachtag Lust+Rausch".

Die Aidshilfe NRW hat eine positive Bilanz des ersten Kölner "Fachtags Lust+Rausch" gezogen. Fast 200 Teilnehmende aus etwa einhundert unterschiedlichen Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet waren am letzten Samstag nach Köln gekommen, um sich über Substanzkonsum und Sexualität bei schwulen Männern auszutauschen und die Folgen des Phänomens Chemsex unter die Lupe zu nehmen. Eingeladen hatte die Aidshilfe NRW gemeinsam mit der Aidshilfe Köln und der Drogenhilfe Köln.

Nachdem das Thema Drogen und Sex seit Jahren bereits in London und weiteren Metropolen in der Präventionsarbeit eine zentrale Rolle spielt, wird es nun auch Berlin, Köln und andere Zentren in Deutschland in den Blick genommen. Bei einer Gruppe schwuler Männer werden beim Sex zur Steigerung der Lust oder zur Überwindung von Hemmungen, Schmerzempfinden und Müdigkeit Substanzen wie Crystal Meth, Amphetamine oder Ketamin, konsumiert. Gelebte Sexualität und Substanzkonsum ist für einige von ihnen nicht mehr zu trennen.

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Zunehmende Nachfrage von Beratungsangeboten und Therapien

Prof. Daniel Deimel von der Katholischen Hochschule NRW, Dr. Dirk Sander von der Deutschen Aids-Hilfe sowie der Kölner Infektiologe Dr. Stefan Scholten stellten in ihren Referaten heraus, wie Chemsex gelebt wird und welche Risiken dieser birgt, etwa Abhängigkeit und psychische Auffälligkeiten, gesundheitliche Schäden durch Überdosierung sowie sexuell oder durch das gemeinsame Benutzen von Spritzenutensilien übertragbare Infektionen wie Hepatitis C oder HIV. Yasmin Borowski und Anne Icking von der salus klinik Hürth beschrieben eine zunehmende Nachfrage von Beratungsangeboten und Therapien und stellten ihren Ansatz der Behandlung vor.

In den Workshops und Open-Minded-Runden konnten die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch kommen, ihre Erfahrungen austauschen und erste Überlegungen anstellen, wie Konzepte zur Vermittlung von Konsumkompetenz zu entwickeln sind, wie zielgruppenspezifische Präventions- und Beratungsangebote besser aufeinander abgestimmt und medizinisch und suchttherapeutisch Behandelnde für das Thema besser sensibilisiert werden können.

Abstinenz oder kontrollierter Konsum?



"Wir befinden uns inmitten eines Prozesses und sind auf einem guten Weg. Sucht und Sexualität sind ein ganz wichtiges Thema, nicht nur für schwule Männer, sondern insgesamt", resümierte Patrik Maas, Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW, den Fachtag. "Es ist uns gelungen, grundsätzlich verschiedene Ansätze zusammenzubringen und zu schauen, wo es zwischen der Forderung nach Abstinenz und dem kontrollierten Konsum einen gemeinsamen Konsens gibt."

Für Michael Schuhmacher, Geschäftsführer der Aidshilfe Köln, wartet nach dem Fachtag erst die richtige Arbeit: "Ein ganz wichtiger Teil wird jetzt die Auswertung des ganzen Tages sein. Weil wir dann sehen können, was der Informationsaustausch für den nächsten Schritt bedeutet. Damit wir auch wirklich Präventionsangebote entwickeln können, bei denen alle Erfahrungswerte berücksichtigt werden und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dafür vielleicht auch noch geschaffen werden müssen." (cw/pm)

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#1 herve64Ehemaliges Profil
  • 05.05.2016, 13:23h
  • Vielleicht verrät mir mal jemand, warum Drogenkonsum ausschließlich mit SCHWULER Sexualität in Zusammenhang gesetzt wird. Das impliziert mal wieder, wie "abartig" schwule Sexualität im Vergleich zur "reproduktiven", heterosexuellen wäre, und damit liefert diese Darstellung Wasser auf die Mühlen von AfD und anderen rechten IdiotInnen. Abgesehen davon wäre es mal interessanter zu sehen, wie sich das Heterosexuellenmilieu mit dieser Thematik in ihren Reihen auseinander setzt.
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#2 TheMum
  • 05.05.2016, 13:44hHannover
  • Scheint ja so, als wäre das Thema mal ausnahmsweise nicht mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger diskutiert worden. Glückwunsch dazu!

    Jedem AfD-Wähler muss nur folgendes klar sein: Wenn ihr diese Partei der Unfreiheit wählt, wählt ihr damit auch für das Ende der staatlichen Unterstützung von Organisationen wie der AIDS-Hilfe. Denn die AfD wird versuchen allem und jedem den Geldhahn abzudrehen, der nicht deren "Zurück-in-die-1950er" Ideologie entspricht. Wer die AfD wählt, wählt das Ende des freiheitlichen Prinzips unserer Nation und das für ALLE, die nicht 100% auf AfD-Kurs sind und eben nicht nur für drogenkonsumierende Homos. Die wären lediglich unter den ersten Opfern aber auf KEINEN FALL die letzten!
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#3 HarryFritot
  • 05.05.2016, 15:25h
  • Ich brauch keine Drogen und auch keine Drogenversiffte Szene !!
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