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Interview zum ESC in Schweden
Mamma Mia: Vom Song zum Event-Restaurant

Björn Ulvaeus ist nicht nur als Musiker erfolgreich: Anfang des Jahres eröffnete er das Event-Restaurant "Mamma Mia! The Party" in Stockholm. (Bild: Martin Schmidtner)
- 14. Mai 2016, 12:32h 2 Min.
Im Interview mit queer.de spricht ABBA-Ikone Björn Ulvaeus über die neue Stockholmer Attraktion und über schwule Fans..
Von Michael Götz-Pijl
queer.de: Nach dem ABBA-Museum hat Stockholm nun auch ein Restaurant direkt gegenüber im Freizeitpark Gröna Lund: "Mamma Mia! The Party". Das ehemals österreichische Restaurant Tyrol wurde zur griechischen Taverne. Wie kam es dazu und was macht es so besonders?
Björn Ulvaeus: Die Party-Idee kommt aus dem Musical und dem Film. Denn ich habe das Gefühl gehabt, das beide eine Party-Stimmung in sich tragen. Und so haben wir diese Story entwickelt über Nikos und seine Frau, die auf der Insel eine Taverne betreiben, während dort der Film gedreht wird, und für die Crew jeden Abend eine Party geben.
Die Leute bekommen fantastisches mediterranes Essen und viel Wein und zwischen den Mahlen bekommen sie eine kleine Geschichte erzählt, in Echtzeit und wie im Musical: Mit Dialog, der in Musik aufgeht. Einige Lieder stammen aus dem Musical, die meisten sind aus dem ABBA-Repertoire.

Unser Autor Michael Götz-Pijl am Freitag mit Björn Ulvaeus
"Mamma Mia! The Party" hat sich bereits zu einer gefragten Attraktion entwickelt und wird auf Schwedisch und Englisch angeboten. Gibt es Pläne, die Party auf andere Städte auszuweiten?
Im Moment schaue ich mich nach einem Ort in London um.
Und Deutschland?
Nun, das Musical wanderte von London nach Toronto und die erste nicht-englische Version gab es in Hamburg. Das ist eine tolle Stadt für Entertainment.
Schweden hält gerade mal wieder den Eurovision Song Contest ab. Warum ist das Land so erfolgreich und was kann Deutschland von Schweden lernen?
Als ich vor zehn Tagen in Aachen die Laudatio bei der Verleihung der Karlsmedaille an den Contest gehalten habe, habe ich Nicole getroffen. Sie hatte damals schlicht ein guten Song. Natürlich ist er etwas old fashioned.
Aber wenn Ihr mehr gute Songs schreibt, habt Ihr auch mehr Erfolg. Warum ist Schweden so erfolgreich? Vielleicht, weil der Contest hier ernster genommen wird und mehr das Interesse von Komponisten weckt.
Der ESC stößt wie ABBA auch auf großes Interesse der Gay Community. Sie haben sich vor wenigen Jahren bei einer Veranstaltung bei ihr für die konstante Unterstützung auch in den weniger erfolgreichen Jahren bedankt.
"Dancing Queen" scheint eine Hymne der Gay Community zu sein, die ich immer für fantastisch hielt. Und ABBA scheint umgekehrt etwas Besonderes für die Community zu bedeuten. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung. Und wenn wir die Community unterstützen können, dann machen wir das, alle vier von uns. Eurovision und ABBA stehen für Offenheit, Inklusion und Toleranz.

Links zum Thema:
» Webseite von "Mamma Mia! The Party"
» Webseite des ABBA Museums
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