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Bis zu 200 Menschen stellten sich der Homo-Demo entgegen

  • 21. Mai 2016, 19:57h 13 2 Min.

Am Samstag versuchten rund 200 Nationalisten und Hooligans, den "Marsch für Gleichberechtigung" zu stören. Die Polizei schützte aber die Veranstaltung.

In der polnischen Hafenstadt Danzig ist es am Samstag zu Ausschreitungen am Rande einer Demonstration von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen gekommen. Gegner des "Marsches für Gleichberechtigung" lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, die die Demonstration Medienberichten zufolge resolut vor Angriffen schützte.



Nach Angaben des LGBT-Verbands Tolerado wurde kein einziger der rund 800 Teilnehmer der von ihm organisierten Kundgebung und Demonstration verletzt. Die Veranstalter bedankten sich am Abend bei der Polizei, dank der man das Recht auf Versammlung habe nutzen und für Gleichheit und Rechte habe werben können.



Verschiedene nationalistische Gruppen sowie mehrere Hooligan-Verbände von Fußballvereinen hatten für den Tag gleich mehrere Gegendemonstrationen in der Innenstadt angemeldet, unter Titeln wie "Schutz für die Familie". Letztlich fanden sie sich in einer gemeinsamen Gruppe aus maximal 200 Menschen wieder, die mit Bannern wie "Nein zur Diktatur des Regenbogens" und Lautsprechern zunächst am Rande die Auftaktkundgebung des "Marsches für Gleichberechtigung" begleiteten.

Schließlich blockierte ein kleinerer Teil der Gegendemonstranten die LGBT-Demonstration und bewegte sich auf sie zu. Als die Polizei sich der Gruppe in den Weg stellte und sie zurückdrängte, flogen Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper auf die Beamten. Die Gegendemonstranten hätten "ihre Aggressionen an den Beamten rausgelassen", nachdem sie nicht zu der LGBT-Demo vordringen konnten, sagte ein Polizeisprecher am Abend.



Von einer geringfügigen Änderung der Route abgesehen habe der "Marsch für Gleichberechtigung" wie geplant stattfinden können, so der Polizeisprecher. 300 Beamte seien im Einsatz gewesen, es habe fünf Festnahmen und einen Verletzten gegeben.

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In Polen hatte es in den letzten Jahren immer wieder Gegendemonstrationen zu LGBT-Kundgebungen und CSDs gegeben und auch manche Angriffe auf Teilnehmer. Nach ersten Konfliktjahren hatte die Gegenbewegung aber stark nachgelassen, während die LGBT-Kundgebungen immer größer wurden, zu einem immer positiveren Medien- und Bevölkerungsecho in immer mehr Städten stattfanden und inzwischen durchgehend von den Behörden geschützt wurden. Das gesellschaftliche Klima verbesserte sich zusehends, so wählte Slupsk einen Schwulenaktivisten zum Bürgermeister (queer.de berichtete).



Im November 2013 hatten Nationalisten allerdings den großen Blumen-Regenbogen am Erlöserplatz in Warschau abgefackelt (queer.de berichtete), der sich zu einem Symbol der Community entwickelt hatte uns bis zu seinem Abbau mehrfach angezündet worden war. In den letzten Monaten hatte es zudem verstärkt Angriffe auf die Sitze von LGBT-Organisationen gegeben, die befürchten, das könnte ein Ausdruck eines Stimmungswechsels durch die national-konservative PiS-Regierung sein (queer.de berichtete). (nb)

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#1 FelixAnonym
  • 22.05.2016, 00:02h
  • Gut, dass die Demo der GLBTI gegen diese Faschos verteidigt wurde. Dieses braune Gesindel muss gezeigt bekommen, dass deren hasserfüllte Gesinnung niemanden interessiert.

    Ich hoffe, dass es in den kommenden Jahren immer mehr Menschen werden, die für Liebe und Vielfalt demonstrieren.
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#2 LoreleyTVAnonym
  • 22.05.2016, 01:17h
  • Antwort auf #1 von Felix
  • Sie haben vergessen Lech Walesa zu erwähnen:
    Ehemaliger Staatspräsident von Polen,Friedensnobelpreisträger,Mitglied im Rat der Weisen zur Zukunft Europas, Gastredner im Europaparlament,angeblicher Mitarbeiter des früheren kommunistisch kontrollierten poln.Geheimdienstes,streng gläubiger Katholik,erklärte am 1.3.2013 in einem Fernsehinterview:
    Homosexuelle Parlamentsabgeordnete gehören in die hinterste Reihe des Parlaments oder hinter einer Mauer. Er erklärte seine Aussage damit, dass Demokratie von Mehrheiten getragen werden und Homosexuelle,da sie eine Minderheit darstellten,sich der Mehrheitsmeinung unterwerfen sollten.Ferner schlug er vor,die Kundgebungsrechte Homosexueller zu beschränken.Lech Walesa schließt eine Entschuldigung aus, und begründet seinen Standpunkt damit, dass er in Polen der Meinung der Mehrheit entspreche und dass eingetragene Partnerschaften kein durch Gott geschaffenes Modell seien.
    Solche Personen gibt es auch im europäischen Rat der Weisen und im Kreis der Friedensnobelpreisträger,nur wird darüber selten berichtet. Die Meinungsmacher und die Sprachenpolizei müssen ein anderes Feinbild schaffen,da sie von dem Adel der Geld- und Profitgier bezahlt werden.
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#3 LucaAnonym
  • 22.05.2016, 07:30h

  • Ich werde niemals verstehen, wie man dermaßen vom Hass zerfressen sein kann, dass man etwas gegen die Liebe anderer Menschen haben kann.
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