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Historischer Tag in Bolivien: Zwei Zuschauer der feierlichen Unterzeichnung des Gesetzes durch Vizepräsident Álvaro García Linera (Bild: Vice Presidencia Bolivia)

  • 25. Mai 2016, 09:32h 11 2 Min.

Im südamerikanischen Staat Bolivien kann jeder Bürger ab sofort selbst bestimmen, welchem Geschlecht er rechtlich angehört. Mit der Unterzeichnung durch Vizepräsident Álvaro García Linera am 20. Mai trat ein entsprechendes Gesetz mit sofortiger Wirkung in Kraft. Es war zuvor vom Abgeordnetenhaus und dem Senat verabschiedet worden.

Nach der neuen Bestimmung haben Transsexuelle und Transgender ab 18 Jahren das Recht, ihr Geschlecht und ihren Namen in Ausweispapieren, auf der Geburtsurkunde und anderen offiziellen Dokumenten ändern zu lassen. Eine geschlechtsanpassende Operation oder Behandlung ist dazu nicht erforderlich.

Die Entscheidung, die von einem Psychologen als selbstbestimmt und reflektiert begutachtet werden muss, kann einmal rückgängig gemacht werden. Bislang konnten Betroffene in Bolivien ihr Geschlecht selbst nach einer Operation nicht rechtlich ändern lassen.

"Das ist Demokratie, und deshalb bin ich glücklich, diesem Gesetz Rechtskraft zu verleihen", erklärte der Vizepräsident am Samstag bei der feierlichen Unterzeichnung im Beisein zahlreicher Vertreter von Trans*-Organisationen. Die soziale Ächtung habe nun ein Ende.

Boliviens LGBT-Verbände sprachen in Stellungnahmen von einem "historischen Tag" und begrüßten das neue Gesetz als "wichtigen Schritt zur Gleichberechtigung", allerdings hätten Transsexuelle und Transgender noch immer mit Ausgrenzung in Familie und Beruf zu kämpfen. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden im Andenstaat bislang rechtlich nicht anerkannt.

Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen hatten die Neuregelung im Vorfeld abgelehnt. (cw)

-w-

#1 Johannes45Anonym
  • 25.05.2016, 11:55h
  • In Bolivien ist bis heute keine staatliche Anerkennung homosexueller Paare erfolgt; weder ein Lebenspartnerschaftsinstitut noch eine Eheöffnung ist erfolgt.

    Ecuador und Chile haben bereits ein standesamtliches Lebenspartnerschaftsinstitut und Argentinien, Brasilien, Uruguay und Kolumbien haben die Ehe geöffnet.

    Ausgerechnet diejenigen Staaten Lateiamerikas mit Bolivien, Venezuela, Nicaragua und Kuba, die eng mit dem Kommunismus und der Sowjetunion bis 1991 verbunden waren und wo über Jahrzehnte linke Regierungen herrschten, liegen am Weitesten in Lateinamerika bei LGBT-Rechten zurück.

    Diejenigen Staaten Lateinamerika, die nicht links sondern mehr sozialdemokratisch und mehr in der bürgerlich-liberalen Mitte regiert wurden, sind führend bei LGBT-Rechten.
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#2 Svetlana LAnonym
  • 25.05.2016, 13:03h
  • Und wir haben (immer noch) unser antiquiertes, verstaubtes TSG, demzufolge man sich wie Schlachtvieh begutachten lassen muss. Unglaublich!
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#3 SebiAnonym
  • 25.05.2016, 13:34h
  • Jetzt ist auch Bolivien schon weiter als Deutschland.

    Danke Union und SPD, dass ihr Deutschland so fest im Mittelalter haltet...
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