Nicht vorbestraft: Die Ermittlungen gegen Sebastian Edathy wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornografie wurden 2015 nach Zahlung einer Geldbuße eingestellt (Bild: SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag)
Gegenüber dem "SZ-Magazin" berichtet der ehemalige SPD-Abgeordnete vom schwulen Liebesglück im arabischen Exil. Er sei "eindeutig nicht pädophil".
Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy hat gegenüber dem "SZ-Magazin" angekündigt, eine eingetragene Lebenspartnerschaft mit einem Mann einzugehen. Die standesamtliche Zeremonie soll im Dezember in Deutschland stattfinden.
Sein Verlobter sei Hotelmanager in dem nicht genannten arabischen Land, in dem Edathy seit etwa zwei Jahren wohne, heißt es im "SZ-Magazin". Die beiden sprächen Englisch miteinander. Nach dem Porträt von Heribert Prantl, der den einstigen Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschusses im Exil besuchte, lebt der 46-Jährige ohne Einkommen mit einem Hund und drei zugelaufenen Katzen zur Miete am Stadtrand und wird nur von seiner Stiefmutter finanziell unterstützt.
Bis heute erhält Edathy Morddrohungen
Sebastian Edathy hatte 2014 nach 16 Jahren überraschend sein Bundestagsmandat niedergelegt – kurz vor dem Bekanntwerden der laufenden Ermittlungen gegen ihn aufgrund des Verdachts, sich kinderpornografisches Material beschafft zu haben. Der Fall löste die Edathy-Affäre aus. Am 2. März 2015 räumte der SPD-Politiker in einer Prozesserklärung seines Anwalts ein, "die Vorwürfe" träfen zu; er habe "einen Fehler gemacht" und "bereue" dies. Das Gerichtsverfahren wurde daraufhin gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 5.000 Euro eingestellt.
Die fragwürdigen Filme habe er damals aus "fehlgeleiteter Neugier" bestellt, sagte Edathy gegenüber dem "SZ-Magazin". Er sei jedoch "eindeutig nicht pädophil" und habe "kein sexuelles Interesse an Minderjährigen". Dennoch werde er in der Öffentlichkeit bis heute als potenzieller Kinderschänder dargestellt und erhalte "zwei, drei Morddrohungen pro Woche". (cw)
Ob er wirklich pädophil ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber wenn man nicht pädophil ist, bestellt man sich sowas auch nicht "aus Neugier". Zumal es ja nicht so ist, dass er im Netz zufällig auf sowas gestoßen ist und das dann mal "aus Neugier" angesehen hätte, sondern er hat das ja aktiv bestellt und den Bestellungsaufwand auf sich genommen. Das ist schon mehr als Neugier.
Außerdem widerspricht er sich selbst. Damals hatte er noch gesagt, er hätte sich das Material "aus politischen Gründen" bestellt um die entsprechende Szene besser zu durchschauen. Wenn jemand ständig neue Storys aus dem Hut zieht, weiß man natürlich nie, welche davon wahr ist und ob überhaupt eine davon wahr ist oder ob der bewusst lügt oder in seiner eigenen Phantasie-Welt lebt.
Und zum fehlenden Einkommen:
seine Partei hat dazu beigetragen, dass in Deutschland viele Menschen genauso leben müssen, wie er jetzt. Dann sieht er auch mal, wie das ist. Und im übrigen hat er lange genug als Abgeordneter ein Vielfaches dessen verdient, was man als Durchschnittsdeutscher verdient. Das wird er ja wohl hoffentlich nicht alles ausgegeben haben.
Und seine Politiker-Pension, die er später erhält (und die mehr ist als die Rente vieler Deutscher), steht ihm ja weiterhin zu.