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Zu Ehren von Heinrich Hössli widmet Pink Alpine dem frühen Vorkämpfer der Männerliebe eine Kultur- und Wanderreise in die Glarner Alpen.
Diese Woche beginnt in Zürich wieder die Pride-Week. Der Demonstrationsumzug findet am 11. Juni statt und erinnert bekanntlich an den Stonewall-Aufstand in der New Yorker Christopher Street von 1969.
Im Schweizer Kanton Glarus machte sich bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein einfacher Hutmacher die Legitimation der Männerliebe zur Lebensaufgabe. Pink Alpine widmet dem frühen Vorkämpfer der Männerliebe Heinrich Hössli (1784-1864) nun eine Kultur- und Wanderreise ins Glarnerland.
Ur-Vater der Schweizer Schwulenbewegung
Pink Alpine, ein LGBT-Reiseanbieter mit Sitz in Bern, will mit der Tour vom 30. Juli bis 1. August 2016 einen Ort der Begegnung schaffen. Die Kultur- und Wanderreise beginnt in Glarus mit einer Heinrich-Hössli-Stadtführung. Danach führt sie ins Landvogthaus Nidfurn zu einer Lesung mit Rolf Thalmann aus seinem Buch "Keine Liebe ist an sich Tugend oder Laster" über Hösslis Kampf für die Männerliebe.
Tag zwei und drei stehen im Zeichen der Natur. Dann machen sich die sechs bis acht teilnehmenden Männer auf die Kärpfwanderung von Mettmen zum Ämpächli und weiter zur Tschinglenalp. Von dort brechen sie am Schweizer Nationalfeiertag auf zur Martinsloch-Bergtour.
Ein Großteil des Glarnerlands zählt zum Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona. Mächtige Höhenunterschiede von 450 Meter im Talboden bis weit über 3.000 Meter prägen das Landschaftsbild eines der eindrücklichsten Alpentäler. Auch architektonisch ist Glarus ein kontrastreicher Kanton. Hier erinnern Industriegelände, Fabrikantenvillen und Arbeitersiedlungen aus dem 19. Jahrhundert an die industrielle Herkunft der Glarner, genauso wie Alpbetriebe an die ursprüngliche Landwirtschaft. Das Glarnerland überrascht zudem mit einem unerwartet vielseitigen kulturellen Angebot und einer reichhaltigen Geschichte mit Figuren – neben Hössli etwa der "letzten Hexe" Anna Göldi.
Aufgewühlt durch einen Mord aus Leidenschaft 1817 veröffentlichte der Putzmacher und Tuchhändler Heinrich Hössli im Jahr 1836 das Buch "Eros – die Männerliebe der Griechen", das 1996 in der Bibliothek rosa Winkel neu aufgelegt wurde. Hössli war einer der ersten Autoren überhaupt, der die Liebe unter Männern rechtfertigte. Wurde sein "Eros" vor 150 Jahren noch verboten, macht er ihn heute zum Ur-Vater der Schweizer Schwulenbewegung. (cw/pm)
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