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  • 1. Juni 2016, 19:36h 43 2 Min.

Noch geht es nur um Rechtschreibung, bald vielleicht um LGBT-Rechte? Am Tag seiner Regierunserklärung holte sich der grüne Ministerpräsident Winfried Ketschmann den ersten Koalitionskrach ein – ausgerechnet zum konservativen Reizthema "Gender".

Begonnen hatte alles am Mittwochmorgen mit einem harmlosen Tweet der Landesregierung:



Beim neuen Koalitionspartner CDU scheint man aber nicht sonderlich begeistert von "Demokrat*innen". Der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger forderte, die "grüne Genderschreibweise" bleiben zu lassen.



Nachdem der Landesregierungsaccount aber weiter fröhlich Sternchen gen Twitter verteilte, schaltete sich auch die Landes-CDU ein:



Während der Landesaccount danach schrieb, es sei "unser Auftrag, die Bürgerinnen und Bürger über unsere Politik zu informieren", und mit der sternchenfreien Formulierung Spekulationen schürte, bereits vor den unentspannten Konservativen eingeknickt zu sein, freute sich die aus der Regierung gewählte SPD bereits auf Unterhaltung:

Es folgte dann auch ein Popcorn-würdiges Theater. Medien witzelten mal gut, mal nunja ("Ehekrisinnen", SpOn) über den ersten Krach des neuen Traumbündnisses. Und natürlich meldeten sich auch die üblichen Verdächtigen zu Wort:





Der Koalitionsvertrag enthält übrigens an keiner Stelle das Wort "Gender", auch da nicht, wo es angebracht wäre. Er geht auch kaum LGBT-Rechte ein (queer.de berichtete), was zu der Sorge führt, dass der eher albern-kindische Streit um den Gender-Star erst Vorbote weiterer Konflikte sein könnte. Schließlich empören sich die konservativen Kreise der CDU unter dem Schlagwort "Gender" auch über LGBT-Rechte oder Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität.

Erst am Wochenende hatte etwa der Katholische Arbeitskreis (KA) in der CDU Sachsen ein Positionspapier (PDF) gegen die "schädliche Ideologie" des Gender Mainstreamings veröffentlicht und darin eine Politik gefordert, "die Steuergelder zum Nutzen der Bürger einsetzt und nicht zur Förderung von Ideologien, die 'die anthropologische Grundlage der Familie aushöhlt' und die damit schädlich für das Gemeinwohl sind".

Bei Gender Mainstreaming gehe es um "die Dekonstruktion des Verhältnisses von Mann und Frau, die Dekonstruktion der Familie", so die Politiker gen Homo-Ehe. "Weil das erwachsenen Menschen nicht beizubringen ist, gibt es Bestrebungen, das in Bildungsplänen zu verankern und bereits Vorschulkinder zu sexualisieren."

Ähnliche Töne hörte man im Ländle lange vom Evangelischen Arbeitskreis in der CDU, auch von manchem Spitzenpolitiker zur Unterstützung der Demo für alle". Man darf gespannt sein, was da noch an Unmut folgen wird.

-w-

#1 Gender_star*Anonym
  • 01.06.2016, 22:03h
  • "Noch geht es nur um Rechtschreibung, bald vielleicht um LGBT-Rechte?"

    Genau diese Denkweise ist bereits Teil des Problems. Nämlich dass es hier 'nur' um Rechtschreibung gehe. Tatsächlich geht es aber um ein inklusiveres Denken, das Vorannahmen über eine angeblich natürliche Zweigeschlechtlichkeit über Bord wirft, und Menschen in ihrer individuellen Selbstdefinition anerkennt. Und diese Anerkennung ist letztlich auch die Grundlage für ihre Rechte.

    Was für einen Grund - außer christlich-ideologischer Borniertheit - gibt es außerdem, Menschen nicht-binärer Geschlechter bewusst auszuschließen? Leuchtet mir nicht ein.

    Sicherlich sollte es nicht nur beim Mitnennen bleiben (was ich in diesem Fall leider befürchte), sondern auch zu einem tatsächlichen Mitmeinen werden. Aber dazu gehört nun einmal, sich mit der Lebensrealität anderer Menschen auseinanderzusetzen und ihre Stimmen ernst zu nehmen. Und genau an dieser Stelle hapert es bei den üblichen Verdächtigen ganz gewaltig. Ignoranz in Reinform, wie zu erwarten...
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#2 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 01.06.2016, 22:10h
  • Tja konservative, ihr könnt manche für blöd erklähren, ABER NICHT ALLE!!!!, HABT IHR KEINE ANDERE PROBLEME????
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#3 Biggis NightmareAnonym
  • 01.06.2016, 22:10h
  • Birgit Kelle: "Jetzt weiß ich endlich, woher die Redewendung 'sternhagelvoll' kommt."

    Was heißt hier 'endlich'? Bei den abgesonderten Dummheiten war uns doch schon lange klar, dass unsere Biggi zu tief ins Glas geschaut hat. Naja, wenigstens steht die dumme Nuss jetzt dazu.
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