Bischof Friedhelm Hofmann glaubt, dass heiratende Schwule und Lesben heterosexuelle Eheleute gefährden (Bild: POW)
Friedhelm Hofmann stellt in einem Gottesdienst vor heterosexuellen Eheleuten klar, dass nach christlichem Verständnis das Ehe-Verbot gegen gleichgeschlechtliche Paare aufrecht erhalten werden sollte.
Heiratende Homosexuelle, die Sexualisierung der Gesellschaft und "Gender Mainstreaming" gefährden nach Ansicht von Bischof Friedhelm Hofmann den gesellschaftlichen Konsens zu Ehe und Familie. Der 74-Jährige beklagte am Montagnachmittag bei einem Gottesdienst im Kiliansdom, dass der gesellschaftliche Konsens zu Ehe und Familie seit Jahrzehnten "gezielt gestört" werde, obwohl junge Menschen in der Regel heterosexuell heiraten wollten.
Als Beispiel für eine "Störung" des heterosexuellen Ehe-Konsenses nannte er das "Gender Mainstreaming". Dieser Begriff wird von der EU angewandt, um die Strategie zur Gleichbehandlung der Geschlechter zu beschreiben; viele Konservative verstehen darunter aber "Umerziehungsmaßnahmen", mit denen dunkle Mächte die weibliche und männliche Identität vernichten wollen. So ist auch die Definition des Bischofs: "Man leugnet dabei nicht nur die biologischen Unterschiede von Mann und Frau, sondern behauptet auch, dass die Unterschiede zwischen Männlichem und Weiblichem bloß anerzogen seien."
Aus diesem Grund sei eine klare Definition von Ehe und Familie notwendig, die ein Ehe-Verbot für gleichgeschlechtliche Paare einschließe: "Wir müssen eindeutig sagen, dass eine Ehe nach unserem christlichen Verständnis nur zwischen einem Mann und einer Frau bestehen kann."
"Katholische Familienbild ist gefährdet"
Auch die Sexualisierung der Gesellschaft störe die heterosexuelle Ehe. Wenn Sex als "allgemeines Konsumgut" propagiert werde, sei "der Enthemmung Tür und Tor geöffnet", beklagte der Bischof. Papst Franziskus habe das Thema mit der zweiten Synode zu Ehe und Familie im vergangenen Herbst in Rom in den Mittelpunkt gestellt: "Weil das katholische Ehe- und Familienbild gefährdet ist und dringend profiliert dargelegt werden muss."
Der Gottesdienst wurde für ältere heterosexuelle Paare veranstaltet, die ein 50-, 60- oder 65-jähriges Ehejubiläum feierten. Insgesamt waren rund 1.000 Männer und Frauen beim Gottesdienst anwesend.
Hofmann wurde 2004 von Johannes Paul II. zum Bischof von Würzburg ernannt. Ihm wurde in der Vergangenheit vorgeworfen, sexuelle Übergriffe eines Pfarrers an einem minderjährigen Jungen verschleiert zu haben. Das führte aber zu keinen Konsequenzen, da das Verfahren nach dem Selbstmord des Pfarrers eingestellt wurde (queer.de berichtete). (dk)