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LGBT-Flüchtlinge müssen auch nach der erfolgreichen Flucht noch mit Verfolgung rechnen (Bild: flickr / brx0 / by 2.0)

  • 29. Juni 2016, 13:18h 41 3 Min.

Aktivisten beklagen die schlechte Situation von LGBT-Flüchtlingen in der Domstadt. So seien in den letzten Tagen eine Transsexuelle und ein Schwuler angegriffen worden.

Der Kölner Flüchtlingsrat, die Organisation Rainbow Refugees und die Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW warnen vor einer Zunahme der Gewalt gegen LGBT in Kölner Flüchtlingsunterkünften. So habe es im Juni schon zwei schwerwiegende Angriffe auf eine transsexuelle Frau und einen schwulen Mann gegeben.

Am 13. Juni sei eine aus dem Irak stammende transsexuelle Frau in ihrer Unterkunft am zentral gelegenen Zülpicher Platz von ihrem Nachbarn mit einem Messer attackiert worden. Bereits zuvor habe die Frau eine Reihe von transphoben Ereignissen über sich ergehen lassen müssen: Einige Tage vor dem Messer-Übergriff sei sie nach Angaben der Aktivisten aus einem Hotel im Stadtteil Longerich verwiesen worden mit dem Hinweis, die Unterkunft sei keine "Schwulendisco". Die Frau habe dann eine Nacht am Bahnhof verbringen müssen. Die diensthabende Mitarbeiterin des Amtes für Wohnungswesen habe ihr dann lediglich einen Schlafplatz in einer Massenunterkunft angeboten, mit dem Hinweis, die Betroffene solle sich "ja benehmen" – also ihre Geschlechtsidentität verheimlichen.

Auch bei der Anzeige des Messerangriffs habe es Probleme gegeben. Die Polizei habe die Anzeigenaufnahme zunächst verweigert – nur nach einer Intervention der Willkommensinitiative Rainbow Refugees hätten die Beamten den Fall aufgenommen. Schließlich sei der Täter in Gewahrsam genommen und die Tatwaffe sichergestellt worden.

Schwuler Mann zusammengeschlagen

Am 21. Juni habe sich dann ein Übergriff auf einen schwulen Flüchtling ereignet: Der Mann sei von seinem Zimmernachbarn brutal zusammengeschlagen worden. Er habe wegen der Verletzungen die Notaufnahme aufsuchen müssen. Auch hier habe sich das Wohnungsamt überfordert gezeigt. So habe es Probleme gegeben, eine Notunterbringung zu organisieren. Die Polizei habe in diesem Fall aber sofort reagiert und den Zimmernachbarn der Unterkunft verwiesen.

"Es ist jedoch fraglich, ob die gleiche Reaktion zu erwarten gewesen wäre, wenn der Betroffene, der nur der arabischen Sprache mächtig ist und die Verfahrenswege nicht kennt, alleine den Weg zur Polizei gefunden hätte und die Anzeige aufgenommen worden wäre", schränkte der Kölner Flüchtlingsrat ein. Ein Mitarbeiter der Initiative hatte den Mann begleitet.

Flüchtlingsrat, Rainbow Refugees und die Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW fordern nun weitere Verbesserungen für LGBT-Flüchtlinge. So plane die Stadt zwar, eine Beschwerdestelle für Flüchtlinge einzurichten, es seien aber noch weitere Schritte zum Schutz von LGBT notwendig, etwa eine Beschleunigung der Einrichtung von Schutzwohnungen, Notrufsysteme in allen Unterkünften, ein effizientes Meldesystem für Übergriffe sowie die Schulung von Mitarbeitern und Polizei. "Stadt und Polizei müssen endlich dafür Sorge tragen, dass Bagatellisierungen, Diskriminierung und Ignoranz als Reaktion auf Berichte von Gewalt und Übergriffen ein Ende haben", so die Forderung der Aktivisten. (pm/dk)

-w-

#1 goddamn liberalAnonym
  • 29.06.2016, 15:30h
  • Soviel zum Mythos der liberalen Domstadt.

    Die Geflüchteten LGTBI-Menschen haben sich mit dem Land des rosa Winkels leider das falsche Fluchtland ausgesucht.

    Gerade was Trans- und Homophobie betrifft, gibt es anscheinend nicht nur in Sachsen eine Schnittmenge zwischen Arabern und Einheimischen.

    Beim Antisemitismus wurde ich ähnliches vermuten.

    Alois Brunner lässt grüßen.
  • Direktlink »
#2 seb1983
#3 ThorinAnonym

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