Verteidigungsminister Carter meinte: "Wir können es nicht zulassen, dass Hürden, die nichts mit der Qualifikation einer Person zu tun haben, uns davon abhalten, die Leute einzustellen oder zu behalten, die ihre Mission am besten erfüllen."
Verteidigungsminister Ashton B. Carter kündigte am Donnerstag an, dass Transsexuelle mit sofortiger Wirkung in der Armee dienen dürfen.
Der amerikanische Verteidigungsminister Ashton B. Carter hat am Donnerstag das Verbot von Transsexuellen und Transgendern im Militär aufgehoben. "Mit sofortiger Wirkung dürfen transsexuelle Amerikaner offen dienen", sagte er auf einer Pressekonferenz im Pentagon, "sie können nicht länger entlassen werden oder in anderer Form aus dem Dienst entfernt werden, nur weil sie transgender sind."
Bislang war Transsexualität in den "Armed Forces" ein zwingender Entlassungsgrund. Menschen, die erst im Laufe ihres Dienstes ihre Transsexualität entdecken, wurden bislang meist mit einer medizinischen Begründung gefeuert oder mussten ihre Geschlechtsidentität verstecken. In den US-Streitkräften dienen nach Schätzungen des Williams Institute an der University of California 15.500 Transsexuelle, die ihre Identität geheim halten – das Pentagon rechnet laut "USA Today" mit 12.000.
Transsexuelle seien bereits "auf der ganzen Welt im Einsatz, im Dienst in Flugzeugen, U-Booten, Operationsstützpunkten und hier im Pentagon", sagte Carter. Unklare Richtlinien habe sie und Vorgesetzte in "schwierige und unfaire Lagen" gebracht.
Vor fünf Jahren wurde das amerikanische Militär bereits für Schwule und Lesben geöffnet (queer.de berichtete). Zuvor durften Homosexuelle zwar dienen – allerdings mussten sie ihre sexuelle Orientierung geheim halten. Zwischen 1993 und 2011 wurden deshalb rund 14.000 Soldaten gefeuert, deren Homosexualität publik wurde.
Carter kündigte auch an, dass Transsexuelle sich in den Streitkräften bewerben können, ohne ihre Geschlechtsidentität verheimlichen zu müssen – das soll im Laufe der nächsten zwölf Monate in allen Militärbereichen möglich werden. Kandidaten müssten ihre Behandlung allerdings seit 18 Monaten abgeschlossen haben und ein entsprechendes ärztliches Gutachten vorlegen.
Bei bereits dienenden Transsexuellen werde die Armee die Kosten einer geschlechtsanpassenden Operation übernehmen, sagte Carter. Richtlinien dazu und zu weiteren Fragen sollen bis Oktober vorliegen.
In 18 Ländern dürfen Transsexuelle bereits dienen, darunter Großbritannien, Irland und auch Deutschland; die Bundeswehr übernimmt auch Kosten für eine Hormonbehandlung oder Geschlechtsangleichung. Der "Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr" schätzte im letzten Jahr, das rund 30 Transsexuelle in der Bundeswehr dienten. (cw)
Youtube | Ein Ausschnitt aus der Ankündigung Carters
Nur Deutschland scheint dank unserer schwarz-roten Bundesregierung in einem hundertjährigen Dornröschenschlaf gefangen zu sein und ins Koma regiert zu werden.