Der deutsche Papst: Joseph Aloisius Ratzinger war vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 unter dem Namen Benedikt XVI. Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche (Bild: U.S. Department of Defense)
Im September erscheint das Interviewbuch "Benedikt XVI. Letzte Gespräche" – darin soll sich das Ex-Kirchenoberhaupt auch über das ominöse Schwulen-Netzwerk im Vatikan äußern.
Seit den ersten Vatileaks-Enthüllungen tauchen immer wieder Berichte über ein ominöses Homosexuellen-Netzwerk im Vatikan auf, das Machtintrigen spann und sich angeblich sogar zu wilden Sexorgien traf. Nicht enden wollen auch die Gerüchte, dass Papst Benedikt XVI. wegen dieser "Gay-Lobby" im Jahr 2013 zurücktrat. In zwei Monaten könnte es in dieser Frage vielleicht etwas mehr Aufklärung geben.
Am 9. September erscheint unter dem Titel "Benedikt XVI. Letzte Gespräche" ein neues und vermutlich letztes Interviewbuch des Journalisten Peter Seewald mit dem emeritierten Kirchenoberhaupt, in dem sich der 89-Jährige ausführlich zu den Gründen seines Rücktritts äußern soll. Dies kündigte der Droemer-Verlag am Donnerstag in München an. In italienischen Zeitungen wurden bereits am Freitag erste Zitate aus dem Band veröffentlicht.
"Gruppe von vier bis fünf hochgestellten Persönlichkeiten"
Das Buch "Benedikt XVI. Letzte Gespräche" erscheint im September im Droemer-Verlag
So berichtet die Tageszeitung "Corriere della Sera", die die Rechte an der italienischen Ausgabe für den Zeitungsabdruck erworben hat, dass Benedikt, der mit bürgerlichem Namen Josef Ratzinger heißt, ausführlich zur ominösen "Gay-Lobby" Stellung beziehe. Er beschreibe sie als eine "Gruppe von vier bis fünf hochgestellten Persönlichkeiten", die versucht hätten, auf wichtige Entscheidungen der Kirche Einfluss zu nehmen. Benedikt habe dieses Netzwerk jedoch nach eigenen Angaben noch während seiner Amtszeit aufgelöst.
Offiziell hat der Vatikan die Existenz eines solchen Netzwerks noch nie bestätigt. Benedikts Nachfolger Franziskus hatte zu den Gerüchten lediglich spaßend vor Journalisten erklärt: "Ich habe noch niemanden gefunden, der mir einen Ausweis gezeigt hätte, in dem ,schwul' vermerkt ist." Darüber hinaus mahnte Franziskus an, zwischen homosexuellen Personen und Netzwerken zu unterscheiden.
Papst Benedikt XVI. hatte im Februar 2013 einen Rücktritt erklärt – als erster Pontifex seit 719 Jahren. Unter seiner Herrschaft zeigte sich die katholische Kirche gegenüber Homosexuellen weiter kompromisslos. Zudem mischte sich der Vatikan vermehrt in die politische Debatte um schwul-lesbische Rechte ein und betrieb unter anderem in den katholischen Ländern Spanien und Frankreich Lobbyarbeit, um die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu verhindern. Die politische Einmischung wurde, wenn auch mit einer anderen Tonlage, unter Franziskus fortgesetzt. (cw)
Ein schönes Versprechen.
Hoffentlich ist der Rest Schweigen, Ein- und Umkehr.
Und noch bei seinen 'letzten Gesprächen' träufelt Ratzinger seine manische Volkswartbund-Homophobie in die Gesellschaft.
Ob sein Nachfolger an seinen Vorgänger dachte, als er kürzlich meinte, seine Kirche solle sich bei uns entschuldigen?