Isabell Zacharias ist die neue queerpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion (Bild: Bildarchiv Bayerischer Landtag / Susie Knoll)
Die neue queerpolitische Sprecherin der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, hat am Montag bei einer Pressekonferenz im Münchner Landtag ihre Arbeitsschwerpunkte vorgestellt. Sie wolle sich insbesondere auf die Themenbereiche Paragraf 175, die Situation pflegebedürftiger LGBT und auf Schulpolitik konzentrieren. "Wir nehmen queere Lebensformen in den Blick und lassen keinen Fußbreit Ausgrenzung zu", erklärt Zacharias.
Beim Paragrafen 175 wolle sie sich für eine vollständige Rehabilitierung der in der Bundesrepublik verurteilten homosexuellen Männern einsetzen. Zuim Thema Pflege wies sie darauf hin, dass gerade ältere Schwule und Lesben, die bereits in ihrer Jugend mit Strafverfolgung oder gesellschaftlicher Ächtung ausgeliefert gewesen seien, in Pflegeheimen oft Mobbing ausgesetzt seien. Mitarbeiter müssten in dieser Frage besonders in Aus- und Fortbildung für die speziellen Bedürfnisse dieser Menschen sensibilisert werden. Außerdem forderte sie die Entwicklung von Modellprojekten für Wohn- und Pflegemöglichkeiten für ältere Lesben und Schwule, die staatlich gefördert werden sollten.
Ferner sagte Zacharias, dass statistisch in einer durchschnittlichen Schulklasse ein bis zwei Kinder lesbisch, schwul, bi-, trans oder intersexuell seien. "Wir möchten Ausgrenzung und Mobbing bereits im Keim ersticken und stellen daher die fächerübergreifende Information und das Gespräch in den Mittelpunkt", so die 51-Jährige, die seit 2008 im Landtag sitzt.
In dieser Frage hatte das von der CSU kontrollierte bayerische Kultusministerium bereits im April seine Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung" überarbeitet, um Schülern zu helfen, "ihre geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung zu finden und anzunehmen" (queer.de berichtete). Dieser Schritt war bereits vom homophoben Aktionsbündnis "Demo für alle" als Hinwendung zu einer angeblichen "gender-ideologischer Pädagogik" kritisiert worden. (dk)
Daher nicht SPD wählen, es gibt bessere Parteien wie die FDP.