Der Thüringer Landtagsabgeordnete Thomas Rudy sorgt mit einem Facebook-Post für den neuesten homophoben Ausfall der Rechtspopulisten.
In einem Facebook-Post hat sich der Thüringer Landtagsabgeordnete Thomas Rudy über den CSD in Köln empört. "Million Leute kommen zum C-Day! Was für ein Wahnsinn. Wo sind die Leute wenn es gegen diese irrsinnige Politik von Merkel und Co geht?", heißt es in dem Eintrag zu einer Bild-Montage von CSD-Teilnehmern aus der Leder- und Fetischszene.
Für Rudy offensichtlich der Untergang des Abendlandes: "Frühsexualisierung unserer Kinder, Transgendervergewaltigung unserer Sprache und Sado-Maso-Schwule die ihre dunkelsten Phantasien in exhibitionistischer Weise öffentlich zur Schau stellen", geht der Post weiter. "Was ist bloß aus Deutschland geworden? Selbstachtung, Kultur und Stolz wurden gegen Dekadenz, Perversion und Selbsthass getauscht."
Der 56-jährige Immobilienvermieter war bereits in der Vergangenheit mehrfach mit extremen Facebook-Aktivitäten aufgefallen. So bezeichnete er im Februar die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch als "Hetzerin", löschte den Post jedoch nach Protesten. Im Oktober 2015 verbreitete Rudy einen Datensatz der Neonazi-Partei "Der III. Weg", in dem Tausende Flüchtlingsunterkünfte verzeichnet waren. 2014 ermittelte die Staatsanwaltschaft, weil der AfD-Politiker ein Foto von einem Moped mit Hakenkreuz und dem Wort "Führer" geliket hatte – zu einer Anklage kam es nicht.
Homophobe Töne aus allen AfD-Fraktionen
Der Alternative für Deutschland gelang 2014 erstmals in Sachsen der Einzug in einen Landtag. Mittlerweile stellt sie über hundert Parlamentarier auch in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In den Landesparlamenten fallen Mandatsträger der AfD immer wieder mit homophoben Ausfällen auf. So forderte Andreas Gehlmann in Sachsen-Anhalt laut Landtagsprokoll in einem Zwischenruf Haftstrafen für Homosexuelle. In Rheinland-Pfalz diffamierte AfD-Fraktionschef Uwe Jung Kinder in Regenbogenfamilien als "Statussymbol", in Brandenburg warnte der AfD-Abgeordnete Steffen Königer in einer Debatte um die Gleichstellung von Lesben und Schwulen vor der Ehe zwischen Mann und Gartenzwerg und in Sachsen zog der Abgeordnete Uwe Wurlitzer gegen "Schwul-Unterricht" zu Felde.
Immer wieder stören sich AfD-Politiker insbesondere am CSD: Es dürfe nicht sein, dass Schwule halbnackt tanzten, beschwerte sich im März der heutige sachsen-anhaltinische Fraktionschef André Poggenburg in der "FAZ" über angebliche "Exzesse" auf dem Christopher Street Day. Diese "plakative Zurschaustellung der Sexualität" sei "geschmacklos", erklärte 2015 auch Jörg Meuthen, heute Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. (mize)
das sagt doch schon alles über Thomas Ruby