Chris Sevier sorgt mit albernen Klagen für Kopfschütteln (Bild: Screenshot WZTV)
Chris Sevier zieht vor Gericht, um mit seinem Computer den Bund fürs Leben zu schließen. In Wirklichkeit hat er aber ganz andere Absichten.
Eine absurde Klage in Utah sorgt weltweit für Aufsehen, auch in deutschen Medien: Der 38-jährige Anwalt Chris Sevier hat den Bundesstaat vor einem Bundesgericht in Salt Lake City verklagt, weil ihm das Standesamt nicht erlaubt hat, seinen mit Pornografie gefüllten Laptop zu heiraten. Seit Tagen tingelt er daher von einem Zeitungsinterview oder Lokalsender zum nächsten, um seine Sicht der Dinge darzustellen.
Der Kläger bezeichnete sich selbst in der Klageschrift als "Maschinisten", der sich technischen Geräten sexuell hingezogen fühlt. Ihm mache Sex mit seinem Rechner mehr Spaß als mit "echten Frauen". Mit dieser sexuellen Orientierung werde er vom Staat diskriminiert – und klage daher auf sein Grundrecht auf Ehe. "Das ist kein Spiel. Das ist kein lustiges Szenario", so Sevier gegenüber dem Lokalsender KLTA.
Als Anlass für die Klage nannte er die landesweite Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben im Juni 2015. Diese Entscheidung zeige, dass Gerichte jeder sexuellen Orientierung die Ehe ermöglichen müssten – und zwar unabhängig davon, "mit was auch immer eine Person Sex hat", sagte Sevier in einem Skype-Interview mit dem Sender KSTU.
In dem Sender gab der Irak-Veteran auch seine wahre Intention preis: Ihn störe die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht. "Es gibt keinen Beweis, dass es ein Homo-Gen gibt. Es gibt keinen Beweis, dass Menschen schwul oder lesbisch geboren worden sind." Weiter erklärte der Anwalt, dass er seine Klage zurückziehen werde, sollte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten Schwulen und Lesben das Ehe-Recht wieder entziehen. "Ich stelle fest, dass es keine Ehe gibt wie die Mann-Frau-Ehe", so Sevier.
Der Anwalt, der sich auf sozialen Netzwerken unter anderem als Model und "christlicher Musikproduzent" bezeichnet, sagte außerdem gegenüber der Zeitung "Daily Herald": "Ideen wie 'Menschen sind homosexuell geboren' sind unbewiesene Annahmen, die praktisch eine Religion sind. Die Regierung darf diese Art von Ideologie nicht in Gesetze gießen."
Youtube | Bericht im Lokalsender KSTU
Nicht die erste Klage des "Profi-Trolls"
Das ist nicht die erste Klage des "Profi-Trolls", wie Sevier in Blogs genannt wird. Bereits 2014 ist er in Florida vor Gericht gezogen, um seinen Computer zu heiraten. Der Grund: Eine LGBT-Organisation hatte kurz zuvor auf Öffnung der Ehe geklagt. In der Klageschrift beschwerte er sich damals, dass gleichgeschlechtliche Partner schließlich wie sein Computer auch nicht die "dazugehörigen Sexualorgane" hätten. Sevier warf darin auch Präsident Barack Obama vor, die USA in eine "gay nation" verwandeln zu wollen. Außerdem verklagte er damals den Fernsehkanal A&E, weil der Sender Reality-Star Phil Robertson nach homophoben Äußerungen suspendiert hatte (queer.de berichtete). Beide Klagen wurden sofort abgewiesen.
Bereits mehrfach war Sevier, der wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in Folge seines Militäreinsatzes seine Anwaltslizenz in Tennessee abgeben musste, mit dem Gesetz in Konflikt: So warfen ihm sowohl Country-Star John Rich als auch ein 17-jähriges Mädchen Stalking vor. Damals ordnete ein Gericht an, dass Sevier einen GPS-Tracker tragen muss. (dk)
Lasst den Honk seinen Laptop heiraten dann sieht er was er davon hat...